Montag, 29. August 2022
Festkleben, psychoanalytisch betrachtet
Sich, vorgeblich zum Protest, an Kunstwerke anzukleben, ist gegenüber dem Festkleben an Straßen mehr auf das Symbolische gerichtet, die Straßenkleber blockieren den Verkehr und werten sich damit auf, dass sie Schaden anrichten. Die Kunstankleber stören erst einmal nicht, man könnte sie angeklebt lassen, ohne dass ein volkswirtschaftlicher Schaden entstände, ihre Aufwertung ist die Information.
Es muss also auf die Kleber eine emotionale Wirkung gehabt haben, dass sie sich nicht beliebt gemacht haben mit dem Blockieren des Berufsverkehrs und von Rettungswagen.
Sich wichtig machen, indem man sich in Verbindung mit einem berühmten Bild bringt, entspricht mehr der Ambition; man ist nichts und niemand und wäre gern wer. Man klebt an der Vergangenheit, die man überwinden zu wollen glaubt.
Das Bild, das Foto von der Aktion, wirkt dementsprechend auch weniger abstoßend.
Das genügt diesen jungen Menschen bereits, sich weniger ungeliebt zu fühlen.

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