Freitag, 25. Oktober 2019
Am Narrativpunkt
Das übelste Zeichen der linken Meinungsdiktatur ist „Narrativ“.
Narrativ ersetzt Meinung, die wäre geschützt, ein Narrativ nicht. Als Argument oder besser Wortwaffe eingesetzt wird Narrativ in dem Sinne, dass irgendwas dem Narrativ der anderen nütze. Und das spricht dagegen. So was lässt sich nicht anders als aus der Position einer Herrschaftsanmaßung sagen, zumal sich darin zeigt, dass es um die Aufrechterhaltung des eigenen Narrativs geht und nicht um die offene Debatte, schon lange nicht mehr. Die Person, die sich eine Meinung bildet oder etwas so sieht, vielleicht sogar anders, wird herausgekürzt.
Sagen, dass es eine Meinungsdiktatur gäbe, nützt dem Narrativ der anderen, das ist die Begründung, warum es keine gibt.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 24. Oktober 2019
Zwei Aktualitäten zur strukturellen Meinungstyrannei
Man darf also nicht Meinungskorridor sagen, sonst kriegt man – es geht um Maischberger, Lucke, Restle – ältere Aussagen vorgehalten, die begründen, warum man nicht an die Uni zur Lehre zurück darf. Diese Meinungsaussage ist strukturell völlig wertlos, weil sie von dem kommt, der dafür bezahlt wird. Hätte Lucke sie getätigt, wäre sie etwas wert.
Wir müssen die Aussagen an den Leuten messen, die sie tun. In den Talks müsste eingeblendet werden, wofür die Leute bezahlt werden. Der Wert einer Aussage bemisst sich an dem Abstand zu dem, womit diese Person ihr Geld verdient.

Claudia Roth will die Stichwortgeber benennen. Wozu, wenn es keine Denunziationsstruktur gibt?

... link (1 Kommentar)   ... comment


Mittwoch, 23. Oktober 2019
Mohring tut seine Schuldigkeit
Dieses Drohschreiben an Mike Mohring ist wie von Leuten, die genauso sind, wie man sich links die Rechtsextremisten vorstellt.
Das heißt aber nicht, dass es falsch sein muss – wie sollen die Rechtsextremisten heute denn sonst sein als von links genormt? Wer sich gegen die linke Sumpfströmung positionieren wollte und sich einem gegenteiligen Kollektivismus anschlösse, würde keinen funktionierenden Faschismus vorfinden, sondern könnte nur die linken Klischees erfüllen. Er wäre das soziale Konstrukt des Faschisten, Spiegelbild des Anti-Faschismus, das Ergebnis des Kampfes gegen rechts. Die falsche Flagge würde übernommen, man könnte gar nicht mehr unterscheiden zwischen Aktion unter falscher Flagge und solcher, bei der die Beteiligten meinen, ihrer eigenen Flagge zu folgen.
Mike Mohring haben sie koalitionsfähig gemacht, ob selbst beabsichtigt oder nicht selbst.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Dienstag, 22. Oktober 2019
Mitgemerkelt
Thomas de Maiziére wurde von einer Lesung verjagt, von Aktivisten.
Man kann nicht sagen, er hätte bekommen, was er verdiente. Das wäre falsch. Er hat bekommen, was er selbst politisch mitverursacht hat. Ein „Danke, Merkel“ wäre angebracht, der Dank schlösse ihn ein.

Seine Meinungsfreiheit wird natürlich nicht eingeschränkt, er kann ja sagen, was er will, muss nur mit anderen Meinungen klarkommen.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Montag, 21. Oktober 2019
Wahlkampfimpression am Beispiel der FDP
In Thüringen ist Wahlkampf, jedenfalls wird so getan. Es ist aber keiner, und das ist eine Beleidigung des Wählers, denn Wahlkampf ist nicht für die Parteien da, sondern für die Bürger, wir bestimmen nicht mit über die Zusammensetzung eines Herrschergremiums, sondern wir wählen die Volksvertretung, wir wählen Mandatsträger.
Die FDP plakatiert unter anderem „Gegen den Trend: vernünftig“. Schön, dann gäbe es ja was zum Trend zu sagen. Eine Menge sogar, aber man möchte eben doch mitmachen und verspricht, dann wird es nicht ganz so absurd. Das reicht nicht.
Die Absurdität ist aber nicht das Problem der FDP, sondern das der Bürger. Da könnte eine freiheitliche Partei abräumen. Wenn sie es nicht tut,will sie nicht.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Sonntag, 20. Oktober 2019
Eigenprojektion
Die linken Vorstellungen davon, wie es im rechten Lager zugeht, sind die eigenen, linken, spiegelbildlich verkehrt und projiziert. Aber schon die Links-Rechts-Metapher ist unergiebig, sie ist kein Modell, das erklärt oder irgendwie passt. Die Gesellschaft ist nicht so, die Leute sind nicht so, und nur, weil die einen sich rund nennen, werden die anderen nicht eckig.
Der linke Sumpf ist von Gesinnungskonformität ge- ja was eigentlich, geprägt, gekennzeichnet, gestützt, alles solche Sprachstanzen, die nichts zu sagen haben; sagen wir mal geeint. Daher ist der Wille zur Macht innerhalb des Sumpfes auszuüben durch extreme Gesinnung. Hier gibt es die geistigen Brandstifter. Wer extreme Positionen vertritt, nimmt damit eine Führungsposition ein. Die Gewalt ist nicht mal Folge, sondern immanent.
Es gibt nichts Vergleichbares auf der sogenannten rechten Seite, keinen politischen Arm der Gewalttäter, keine Sympathisantenszene, nicht einmal den Mechanismus, dass man mit einer extrem rechten Position zu einer Meinungsführerschaft gelangt.
Aber es gibt eine Menge Leute, die sich vom linken Sumpf, sei er noch so staatlich gefördert, nicht vorschreiben lassen wollen, was sie sagen oder denken. Dies kommt in linker Vorstellung gar nicht vor, weil die so was nicht haben.


Nun, es gibt ja kleine Mengen.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Samstag, 19. Oktober 2019
So deutsches Wesen
Vielleicht können wir ja froh sein, wenn eine deutsche Kultur jenseits der Gartenzwerge nicht erkennbar ist für unsere Herrschenden, denn es könnte doch sein, dass das deutsche Wesen viel schlimmer ist, kollektivistisch, versagerhaft, denunziatorisch, diktaturaffin, antifreiheitlich. Sobald den Leuten die Gelegenheit gegeben wird, diese Neigungen auszuleben, tun sie es, mit bestem Wissen und Gewissen. Die Inhalte sind austauschbar. Die Feindbilder sind austauschbar. Gesinnung steht über Verantwortung, in Ethik, Politik, Journalismus, Kultur. Mangels Verantwortung ist man für die Folgen nicht verantwortlich. Das ist der deutsche Traum, nichts dafür zu können und dafür bezahlt zu werden.
Die Regierung denkt zwar, sie hätte ein besseres Volk verdient, aber wir haben die Regierung, die wir verdienen.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Freitag, 18. Oktober 2019
Was macht eigentlich der Islam?
Lange nichts von der Islamisierung gehört, ist die jetzt endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen?
Perlentaucher weiß was: „Der Islam ist mit dem Rechtsstaat vereinbar, weil Muslime genauso liberal und autoritär sind wie der Rest der Gesellschaft, erklärt Amir Dziri in der NZZ. “
Das schrammt ja nicht mal mehr manipulativ an der Lüge vorbei, sondern mittenhinein.
Von „Islam“ auf „die Muslime“ zu kommen, ist schon eine Themenverschiebung, ein manipulativer propagandataktischer Trick. Die Moslems müssen mit dem Rechtsstaat vereinbar sein oder müssten, wenn sich jemand darum kümmerte. Religion und Rechtsstaat brauchen einander eigentlich gar nicht zu tangieren, es sei denn, der Staat will in die Religion hineinregieren oder die Religion will sich des Staates bemächtigen. Für Letzteres braucht man eine Phase der Vereinbarkeit.
Halal ist auch mit der polnischen Küche vereinbar, weil die Köche bestimmte Zutaten brauchen und andere nicht nehmen.
Wer so argumentiert, versteht nicht nur den Rechtsstaat nicht, sondern will, dass alle anderen es auch nicht tun.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Donnerstag, 17. Oktober 2019
„Jüdisches Leben in Deutschland“
Diese Floskel kennt man aus dem Zusammenhang, dass man feiert, dass es wieder möglich ist und so fort. Was Gutgemeintes auf jeden Fall, und inhaltlich selbstredend zu begrüßen, aber diese Formulierungsstruktur rahmt nun gerade die Verschiedenheit, die sich zur bunten Vielfalt fügen soll. Jüdisches Leben, ist das deutsches Leben? Ja, wenn man es gut meint. Nein, wenn man jemandem unterstellen kann, er meine es nicht gut.
Wir haben „deutsche IS-Heimkehrer“ und „jüdische Mitbürger“, zwei Gruppen ohne Schnittmenge. Jetzt wäre es mal an Wittgenstein, darüber nachzudenken, ob beide im selben Sinne deutsch wären.
Vielleicht sind Politiker einfach die falschen Leute, um darüber zu befinden.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Mittwoch, 16. Oktober 2019
Haltungsshow
Das Radio-Kalenderblatt rechnet vor einigen Tagen ab mit Rainer Werner Fassbinder, natürlich ohne es eigentlich so zu meinen. Vor fünfzig Jahren hatte sein Film „Katzlmacher“ Premiere. Er war Vielfilmer und Schnellarbeiter, was nicht schlecht sein muss, eine sperrige Art spricht auch nicht unbedingt gegen den Autorenfilmer. Der Film behandelt Ausländerfeindlichkeit in der Provinz. Katzlmacher werden Ausländer genannt von der hasssprechenden Bevölkerung. Katzl sind uneheliche Kinder.
Soweit wir aus der Biographie von Rainer Werner Fassbinder schließen können, kriegt er jedenfalls die Katzl nicht gemacht. Wäre er nach heutigen Identitätsmaßstäben überhaupt befugt, darüber zu filmen? Ja, denn sich gegen die Bevölkerung zu stellen, geht immer. Es war ja Nachkriegszeit, Nachnationalsozialismuszeit. Da mussten sich die neuen Eliten absetzen von der vormaligen Macht, die sich auf die Einheit von Staat und Volk berief. Zu Unrecht, aber wirksam.
Hat es in der alten Bundesrepublik überhaupt Ausländerfeindlichkeit gegeben? Man hat immer nur die Quellen, wie sich die Neueliten mit Ausländerfeindlichkeit auseinandersetzen und gegen Ausländerfeindlichkeit Gesichter zeigen.
Aus diesen Quellen geht jedenfalls gar nichts hervor, weil sie nichts beinhalten außer der eigenen Haltung.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 15. Oktober 2019
Sprache und Hass
Wir befassen uns hier ja weniger mit den Angelegenheiten selbst als damit, wie wir mit den Angelegenheiten umgehen – und schon nicht, was „das mit uns macht“, wie es treffenderweise heißt, treffend in Bezug darauf, wie wir damit umgehen, nämlich passiv. Kommen wir darin vor, was das mit uns macht? Eigentlich nicht, nicht in dieser sprachlichen Struktur. Sprache schafft noch mehr Sprache und die begrenzt das Denken. Doch auch „Sprache“ wird in der herrschenden Rede reduziert benutzt und verstanden, nicht als das Sprechen von jemandem, sondern als vorgegebene Mechanik, starres Gefüge. Der, der spricht, kommt in dieser Denkweise nicht vor, schon gar nicht als jemand, der etwas sagen will.
Und so ist es auch mit „Hass“, wer wollte Hass verteidigen. Auch hier ist eine Verschiebung in Benutzung und Verständnis des Wortes eingetreten. Englisch Hate, das bedeutet mehr das Ausüben des Hasses, im Deutschen war es bislang das Gefühl. Jetzt ist es irgendwie etwas Mieses, das nicht sein soll.
Mit den Aktionen gegen Hass/Sprache geben sich die Herrschenden ein Mandat, gegen etwas vorzugehen, wovon sie selbst bestimmen, was es ist. Das strafrechtlich geschützte Rechtsgut der Tatbestände von Beleidigung und übler Nachrede, die persönliche Ehre, wird verworfen, geahndet werden wieder Verstöße gegen die Sittlichkeit, gegen die sich selbst normierte Norm.
Wer gegen Sprache und Hass auftritt, hat das Denken schon überwunden.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 14. Oktober 2019
Zugeschriebene Parteiverantwortung
Wenn im Halle-Terror was versagt hat, dann ja wohl der Kampf gegen Rechts. Die gesicherte Tür der Synagoge hat funktioniert, daraufhin leitete der Mörder seinen Antisemitismus auf was, wo Deutsche sterben. Wer jetzt mit noch mehr Kampf gegen rechts ankommt, weiß eigentlich, dass er mindestens die gleiche Schuld trägt wie die praktizierenden Antisemiten. Denn wenn man den Losern sagt, ihr seid Nazis, glauben sie es irgendwann. Macht aber nichts, man spaltet lieber die Gesellschaft in die, die Schuld haben, und die eigenen Leute, die aus Definition unschuldig sind.
Die jetzt bei ihrem parteipolitischen Gegner die Verantwortung sehen, sollten mal dies beantworten: Was sollte denn diese Partei widerrufen?
Man kann alles darauf wetten, dass es da keine Antwort gibt, sondern nur emotional aufgeladene Metaphern, die seit mindestens zehn Jahren nichts mehr bedeuten.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 13. Oktober 2019
Korridorpresse
Die FAZ hat, das verlinken wir nicht, sich den törichten Tellkamp vorgeknöpft, der von solchen törichten Sachen wie Meinungskorridor und Erinnerung an die DDR schwadroniere, krude Thesen eben.
Die Spirale des Meinungsdespotismus ist damit schon wieder weitergedreht, man kommt kaum hinterher, das Entsetzen ist immer zu spät.
Nur dies: Nein, nicht, dass Tellkamp eine Lesung halten und seine kruden Thesen verbreiten kann, widerlegt ihn. Dass die FAZ Stimmung macht, dass sie die rote Linie vorzeigt, die man nicht zu übertreten habe, dass sie bestimmt, was Mehrheitskonsens sei, das bestätigt ihn.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Samstag, 12. Oktober 2019
Problemausbeutung
Ein Radiobeitrag handelt davon, dass Frauen in Mexiko gegen Gewalt an Frauen demonstrieren, denn in Mexiko werden täglich zehn Frauen ermordet. Der Beitrag geht ins Soziologische, sie wollen die Macho-Kultur beenden und verlangen Gleichstellung und so. Es ist nicht auszumachen, ob es am Beitrag liegt oder ob das sich so verhält, jedenfalls ist, vorausgesetzt es stimmt so, dies eine Instrumentalisierung der Zustände, die nicht einmal geeignet ist, Abhilfe zu schaffen, sondern eine politische Ausbeutung zugunsten ein paar weniger Geschwätzpersonen. Wie es bei uns auch wäre. Und ist.
So wie jetzt, schön, dass Antisemitismus ein Problem ist, das dem politischen Gegner zugeschrieben wird. Kann man mehr Geld fordern.
Wenn man einen fragte, was ihn so sicher mache, nicht selbst zu so einem Monster zu werden, und der antwortet: „Toleranz, politische Korrektheit“, dann ist dem nicht zu trauen, man sollte zusehen wegzukommen.

... link (0 Kommentare)   ... comment