Mittwoch, 9. September 2020
Falsche Ermittlung
Klage gegen Taz und Kolumnistin abgewiesen, das entspricht der Erwartung, allerdings nicht nur der politischen, sondern auch der bisherigen Rechtsprechung. Es stimmt nämlich nicht, dass aus Worten Taten würden. So was kommt in der Natur nicht vor und wäre zudem unislamisch, die Taz-Leser gehen nicht aufgrund der Kolumne los und greifen Polizisten an, und die Beleidigung ist sozusagen grundgesetzlich privilegiert, das wäre eigentlich ganz richtig, wenn es für alle gleichermaßen gälte.
Es verhält sich eben andersherum, die Kolumne ist nicht originell, sondern opportunistisch. Sie entspricht dem, was Taz-Leser, Partei, Blase und Berliner Senat erwarten. Sie wollen eine Bestätigung für das, was sie die ganze Zeit tun, und die kriegen sie. Die sind die Beleidigung der Polizei.
Die Polizei hat sich mal wieder den Falschen geschnappt.

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Dienstag, 8. September 2020
Neu gegen Alte
Wenn wir überlegen, was zu D-Mark-Zeiten als politisch links verstanden und dargestellt wurde, dann war das die Sicht des kleinen Mannes, das politische Denken von der Arbeit her, Bildung für die Kinder der arbeitenden und unteren Schichten, oppositionelle Kontrolle der Macht und der Herrschenden, individuelle Freiheit und Privatrecht in Loslösung von staatlichen Vorgaben.

Also das blanke Gegenteil von jetzt links.
Der kleine Mann auf der Straße, das ist doch der Dumme, anfällig für Gedankengut, der braucht propagandistische Betreuung und mehr Staat.

Daher stellt sich die Frage, ob das Früherlinks verschwunden ist oder ob es schon damals ein Schwindel war, nur solange angeführt, bis die Macht erschlichen sein würde.

Nicht sicher zu sagen, aber mit einiger Wahrscheinlichkeit, haben wir es mit einer Korruption zu tun, auch durch die Generationenwechsel verstärkt; es gibt einfach zu viel zu holen. Wenn man einmal an die Position gelangt ist, an der man darüber bestimmt, wer wieviel zu holen hat, braucht man neue Begründungen für sich und die eigene Herrschaft.
Dann stören die alten nur.
Und damit die Alten.

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Montag, 7. September 2020
Koloniale Goldschmiede
So ein Fall von Kolonialismus in Jena/Thüringen. Kommt eine Bündnisgrünkomtess aus dem Landtag ankutschiert und sucht Spuren des kolonialen Erbes, und weil sie keine findet, nimmt sie die Goldschmiedefirma Mohr, die eine entsprechende kinderbuchartige Illustration im Firmenschild hat. Wird herumgetwittert, ganz schlimm.
Worum es hier jetzt geht: Manchmal wird nur gesagt, jemand hat was gesagt, aber nicht, was. Weil das ja das Schlimme reproduzieren würde. In Wahrheit will man das Gesagte nicht argumentativ verarbeiten.
Wenn das Sarotti-artige Figürchen eine solche Beleidigung wäre, dürfte man es aber auch nicht verbreiten, sondern müsste es beschweigen. Aber hier gibt es nichts zu argumentieren, nur zu denunzieren, und die Denunziation wird an derselben Stelle entgegengenommen, bearbeitet und abgeurteilt, nämlich bei sich selbst.
Das ist die Macht der Grünen, sie können nicht debattieren, nur sich moralisch überheben, und brauchen ein System, das ihnen das gewährt.

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Sonntag, 6. September 2020
Falschmeldung
Welt.de meldet im Anreißer, auf einer Leugner-Demo wurde eine Regenbogenflagge zerrissen, das Symbol der Toleranz und Vielfalt.

Man denkt: Falsch, die ist erstens keine Flagge und zweitens nicht Zeichen von Toleranz und Vielfalt, sondern vom Schwindel von Toleranz und Vielfalt.
Bei Andersrum wäre das friedlich und nicht berichtenswert.

Denken soll man: Solche sind das also, halten Toleranz und Vielfalt nicht aus und hassen alles Tolerante und Vielfältige.


Im Text taucht dann doch noch auf, die Fahne hatte das Zeichen Herz im Herz, die 88 der Päderasten. Wusste der Fahnenträger nicht, das haben sie auf der Bühne erklärt und die Fahne zerrissen.
Wie es sich gehört.

Solche sind das also. Die Presseschreiber und Politiker, die dagegen antwittern und ihr Gesicht zeigen.
Deren Gesicht wollen die Päderasten ja gar nicht haben.

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Samstag, 5. September 2020
Demonstration für das Recht auf fliegende Steine
Wenn man es sich aussuchen könnte, wo würde man sich lieber aufhalten, bei den Hetzjagden auf den Reichstag oder bei der Demonstration in Leipzig-Conewitz?

Wieder kam „es“ zu Ausschreitungen, „es“ flogen Steine auf Polizisten und so weiter, Gewaltausbrüche bei einer Demo, so vermeldet es die Presse.
Gab es überhaupt bei den Gewalttätigkeiten eine Demo?
Wenn ja, war sie sehr nebensächlich. Genausogut kam es zu Gewaltausbrüchen bei einer Straßenbahnhaltestelle oder bei Bäumen.
Aber das ist die gleiche Logik, nach der die Lügenpresse nicht so genannt werden will.

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Freitag, 4. September 2020
Aspekte
Der schlimme Thilo Sarrazin hat in seinem neuen schlimmen Buch die harte nüchterne Zahl, die Weltbevölkerung ist seit dem Ende des zweiten Weltkrieges auf das Doppelte angewachsen, die Zahl der Deutschen hat sich vermindert. Hätte sich die Weltbevölkerung im gleichen Maßstab entwickelt wie die der Deutschen, lebten jetzt 2,5 Milliarden Menschen auf der Erde.

Dies kann man mal denen entgegenhalten, die sagen: Wenn alle so leben wollten wie wir hier in Deutschland, dann bräuchten wir drei Erden für die Ressourcen. Man braucht dann nicht zu entgegnen: Warum holen wir dann alle her, wenn das so ist? Man kann sagen: Falsch; wenn alle so lebten wie wir, gäbe es zweieinhalb Milliarden Menschen – weltweit. Das würden Klima und Wald wegstecken.



Noch etwas anderes: Dieser Artikel stand auf welt.de erst oben, dann schnell unten und nun irgendwo hinten, ist Pflichtlektüre:

https://www.welt.de/geschichte/raf/article214935728/Medienskandal-Was-in-Bad-Kleinen-1993-wirklich-geschah-Dann-stuerzte-der-RAF-Terrorist-auf-das-Bahngleis-Dabei-fiel-ein-letzter-Schuss.html

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Donnerstag, 3. September 2020
Revolutionäre Unruhen
So wie wir noch die DDR- und Sowjetpropaganda kennen – „die RAF hat recht, aber die schlimmen Mittel lehnen wir natüüürlich ab“ – vermuten wir mit Sicherheit, man hätte an den Plünderungskämpfen in den USA und der Destabilisierung der westlichen Gesellschaft Freude, würde sie aber zu Klassenkampf gegen den Imperialismus umschwindeln.
Indes: Die Propaganda von Schwarzleben und Genderquatsch würde man tunlichst verheimlichen. Mag es unter Neomarxismus fallen, den Altmarxisten hätte es nicht in den Kram gepasst, man hätte gesagt, damit solle vom Klassenkampf abgelenkt werden. Man hätte gesagt, die Arbeiterklasse solle geteilt und gegeneinander aufgewiegelt werden und dies sei im Interesse des Klassenfeindes.
Und das hätte sogar gestimmt, denn Herr Klassenfeind war der Ausbeuter, und hier erleben wir das Entstehen einer neuen Ausbeuterkaste und einer neuen Klassenjustiz, eines Staates als Machtinstruments der Herrschenden.
Nur eben nicht im Namen der Arbeiterklasse.

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Mittwoch, 2. September 2020
Gegenpolitik
Diesmal ist der Deutschlandfunk nur Übermittler dessen, was morgens, aber schon im Wachzustand, vernommen wurde: dass der Städtetag oder ein ähnliches Gremium „dem Auto den Platz wegnehmen“ will in den Städten, denn diese seien zum Leben da und kein Parklatz.
Das ist, was wir immer sagen: Der Wahnsinn kann nicht zum Stillstand kommen. Aus Nichtpolitik wird Destruktion. Weil man Verkehrspolitik nicht kann, macht man Politik gegen Verkehr, gleiches mit Wirtschaft, Justiz, Bildung und so weiter. Es kann kein Zustand eintreten, der als Verwirklichung einer Zielvorstellung vermittelt werden könnte.
In diesem heutigen Fall zeigt sich zudem, dass der Bürger, der Mensch, der etwas will oder zu tun hat, gar nicht vorkommt in der Betrachtung des Autos als Störfaktor. Vielleicht noch für die Erwerbstätigkeit.
Wären hier Politiker am Werk, könnten sie sich was überlegen, wie man optimiert. Aber so denken sie nicht, sie denken gegen das Auto, weil sie das dürfen. Sei agieren gegen die Menschen, weil diese das zulassen.

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Dienstag, 1. September 2020
Demokratischer Sektor
In der guten alten Zeit, alte Bundesrepublik und Neunziger, man könnte sagen D-Mark-Zeit, gab es keine nennenswerte Propaganda für Demokratie und Freiheit, das bisschen Beamtenvereidigungs-FDGO und Sonntagsreden mit Wiedervereinigung in Freiheit, aber weder Werbung noch Bekenntnisdruck. Das war eben Freiheit, das war die Demokratie. Die Freiheit muss nicht für sich werben.
Wen es gab, das war der mündige Bürger, der musste beschworen werden, aber mehr als imaginierter Kontrolleur und nicht als Lehrling.
Den gibt es nun gar nicht mehr, dafür dauernd die Demokratie, demokratische Werte und Programme des Familienministeriums für Demokratie und Zivilgesellschaft, den ganzen Zirkus. Und natürlich die Angriffe auf die Demokratie. Durchweg von rechts, von Rechten und aus dem rechten Lager.
Das ist, wenn Links die Macht und den Alleinvertretungsanspruch hat. Dann war es das mit der Demokratie, umso mehr muss sie im Munde geführt werden, als propagandistische Stanze.
Willkommen im Demokratischen Sektor.

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Montag, 31. August 2020
Reichskonnotation
Wieder dasselbe; und irgendwann glauben die Leute selbst, dass Nazis die Leute waren, die schwarz-rot-goldene Fahnen oder Reichsfahnen hatten und gegen Maskenpflicht waren und gegen vormundschaftlichen Staat, und dann halten sie sich selbst für solche. Nicht richtig, aber folgerichtig.
Claudia Roth im Radio, da gehen Nazis, mit der schlimmen Reichsflagge, die antisemitisch konnotiert ist. So kann sie doch noch eine Assoziation finden, wo sie nicht logisch schlussfolgern kann. Was ist dann eigentlich mit den schwarz-rot-goldenen Fahnen, den Farben von Republik und Demokratie, und ihren Trägern, diese Bilder wurden immer verwendet zur Illustration des Aufmarsches von Rechten. Und jetzt, ist man froh über diese Fahnen? Nein, aber die können vernachlässigt werden, man hat ja die Reichsfahnen, alles klar.
Was ist dann aber mit der Israelfahne, die gab es auch? Wie ist die konnotiert für Claudia Roth?
Vermutlich antipalästinensisch.

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Sonntag, 30. August 2020
Späte Bestätigung
In der Nachtsendung des DLF ging es um einen berühmten Komponisten, ein Kritiker sagt, nach dem zweiten Weltkrieg, dem Zusammenbruch, diesem „völkischen Wahn“ ging es kompositorisch neu los oder so. Völkischer Wahn, das ist der zweite Weltkrieg in der neuen Geschichtsschreibung also. Das Volk hat also die Macht ergriffen und die Führung in den Krieg gestürzt.
Eigentlich genau das, was Hitler und Goebbels sagten. Werden nun bestätigt, doch noch.

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Samstag, 29. August 2020
Verortung des Westens
Die Coronaleugnungsverschwörer haben einen neuen Zug vorgenommen, sie berufen eine verfassunggebende Versammlung ein.

Das ist interessant, denn damit ist eigentlich klar, was sie sind beziehungsweise nicht sind, nämlich keine Nazis. Dass das klar ist, ist nicht so selbstverständlich, denn für linksextreme Senatoren, Minister und Rundfunkanstalten sind alles Rechtsextreme, die nicht alles mitmachen. Man ist ja schon Nazi, wenn man erstochen wird.

Natürlich ist das nicht so einfach mit der Verfassung und natürlich ist insgesamt die Wendesituation noch nicht so weit, aber es stimmt, die Parteien haben uns dahin gebracht, dass ein demokratisch legitimierter Staat nicht mehr gegeben ist oder nur noch in Resten, die nicht mehr als zulänglich beschrieben werden können. Was geschehen ist, ist, dass normale Bürger zum Klassenfeind gemacht werden, obwohl sie sich als linksliberal sehen würden. Das ist aus stalinistischer Sicht faschistisch, an dem Punkt sind wir.

Zur Wende in der DDR gab es einen Westen.

Der müssen wir jetzt selbst sein.

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Freitag, 28. August 2020
Übernächstenliebe
Die Kirche begründet ihre Schlepperaktivitäten mit Nächstenliebe, da wird mitunter dagegengehalten, die Nächstenliebe schlösse die Fernstenliebe nicht ein.

Mit der Nächstenliebe verhält es sich folgendermaßen, die Geschichte vom barmherzigen Samariter wird als Antwort gegeben auf die Frage, die vor zweitausend Jahren schon gestellt wurde: Wer soll das sein, wer ist mein Nächster?

Der, dem man helfen kann, der, der die Hilfe am nötigsten hat. Der Mann aus Samara findet einen völlig Unbekannten, der überfallen wurde, übrigens wird miterzählt, dass schon ein Geistlicher an ihm vorübergegangen ist. Der Samariter birgt den Überfallenen und bringt ihn auf seinem Esel zu einem Gasthof, gibt dem Wirt Geld für die Versorgung und sagt, wenn das Geld nicht reicht, bringe ich noch welches.

Er hat nicht gesagt, so, ich bin der barmherzige Samariter und habe einen gerettet, jetzt bist du dran, sorge für den und komme für alles auf mit deinem Geld.

Letzteres entspäche dem Verhalten unserer Kirche.

Der Samariter hat auch nicht einen Eseldienst eingerichtet, mit dem er Leute dazu ermuntert, sich überfallen und retten zu lassen.

Die Kirche scheint nicht sehr bibelfest zu sein.

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Donnerstag, 27. August 2020
Was zu demonstrieren war
Das war schon häufiger so, dass der Umgang mit einem politischen Fehler, der im Ursprung nicht so außergewöhnlich groß war, die Sache verschlimmert und zu größeren Folgen führt als das anfängliche politische Handeln.
Wenn es noch normal zugeht, ist es wieder einmal so weit.

Dass bei einer drohenden Epidemie oder Pandemie nicht nichts getan werden kann, leuchtet ein, und man hat wie so oft in der Politik nur die Wahl zwischen schlechten Möglichkeiten. Darum muss das Handeln korrigierbar sein. Eine Korrektur ist nicht prinzipiell zu verübeln.
Wenn aber die Regierung von der einen einzigen richtigen Entscheidung zur anderen einzig richtigen Entscheidung wechselt, ist das eine Beleidigung des mündigen Bürgers, der sich hier keine Gefolgschaft abverlangen lassen muss.
Gleichermaßen darf demonstriert werden für Falsches oder nur teilweise Richtiges, man darf für oder gegen Ufos und Vampire demonstrieren, davon darf das Demonstrationsrecht nicht abhängen.
Spätestens jetzt müsste der Bogen überspannt oder der Hai übersprungen sein, wenn Berlins Innensenator nicht noch mal denen eine Bühne geben will; als ob dies ihm zustünde.
Die Kanzlerin macht mit, sie sagt gleich alle Großveranstaltungen ab, was in Berlin von den Verwaltungsgerichten deutlich verstanden werden dürfte.

Die Herrschenden zeigen, wer sie sind und was sie sind.
Aber: Senat und Kanzlerin sind nur die Symptome, allenfalls Rückkopplungen in der Wechselwirkung, das Angekommensein der Achtundsechziger – allerdings, diese wären damals froh gewesen, wenn das antiautoritäre Volk die Masken verweigert, weil dann kein Faschismus mehr möglich ist, aber die Macht und die Besetzung der Institutionen bringt doch wieder mit sich, dass man die Zügel anziehen muss.

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