Tagesschauder

Für eine gewisse Zeit kannte man das Wort Rädeslführer nur von Gedenktafeln. Inzwischen benutzt die Presse es wieder für Leute, die den Termin für Gänge posten. Auch die Polizei gibt durch: Da geht ein Rädeslsführer.
Die Bürger werden damit zum Rädel, Kreis der Knechte, oder zur Zusammenrottung, zur Rotte erklärt. Die Herrschenden können es sich nicht anders vorstellen.
Damit sagen sie auch, dass sie ihre Herrschaft nicht als demokratisch zustandegekommen ansehen, sondern sich für einen Gesinnungsadel halten, der ihnen die Amtswürde verleiht.
Die Demonstrationen wären dann die ersten in der Geschichte, die sich gegen Demokratie richten. Antidemokratische Demonstrationen waren immer staatlich gelenkte, ob vom eigenen Staat oder einem anderen.

Skandalöses Verhalten der Polizei:

Bei einem unangemeldeten sogenannten Spaziergang gegen die Corona-Maßnahmen in Koblenz hat sich die Polizei für das 'kooperative und friedliche' Verhalten der Teilnehmer bedankt. Kritiker werfen den Beamten vor, das Gebot der Neutralität verletzt zu haben. Die Polizei gelobt Besserung.

So u.a. zitiert nach welt.de.
Das heißt, die Polizei wird, wenig überraschend, politisch eingesetzt, und die Politik hat ein Interesse an Eskalation. Was die Politik am wenigsten gebrauchen kann, sind friedlich protestierende Bürger.


Zu der Ärztepräsident-Sache mit den Richterlein. Manche sagen, er habe ja Recht, die Richter urteilen oft ohne Sachkenntnis und in reiner Selbstjustizanmaßung.
Auch das stimmt.
Wäre C. Montgomery Arzt, der von Richtern unkundig im medizinischen Bereich beeinträchtigt worden wäre, hätte er das Recht, das zu sagen, was er sagte. Aber er ist Politik-Bonze. Als solcher sollte er den Anschein der rechtsstaatlichen Kontrolle und der Bindung an Recht wahren.

Im Verfassungsschutzbericht, so war zu hören, stehen nun nicht die Querdenker als den Staat delegitimierende Kritiker. Klar, wäre zu peinlich. Das Ganze war eine Drohkulisse, ein Presseding, man wollte ein Schlagwort wie rassistisch oder sonstwas aus der SPD-Scharia.

Man hat es aber bestimmt nicht sich anders überlegt, weil man gemerkt hat, dass man Unsinn verzapft hat, das war klar von Anfang an. Man hätte Ergebnisse vorweisen müssen, jedenfalls im Moment noch, wo Verdacht und Schuld noch nicht zusammengelegt sind. Das wäre die Peinlichkeit gewesen. Es ist leichter, Einzelne zu Steuerbordüblen zu erklären, die kaum jemand kennt, die Presse erledigt den Rest. Bei einer Protestwelle normaler Bürger funktioniert nicht mehr, dass die sich nicht abgrenzen oder wem hinterherlaufen.
Wir wissen jetzt, wie groß die kritische Masse ist.

Es ändert natürlich nichts am Framing.
Heute im Frühstücksradio in der Presseschau sowie ein Konfliktforscher: Zehntausende demonstrieren, aber fünfhunderttausend wurden zuvor geimpft.
Dass die Geimpften dazu genötigt wurden, spielt keine Rolle, sie werden gezählt als übergelaufen oder rituell initiiert. Auch, so der Konfliktforscher, führen neue Argumente dazu, aus der Unentschlossenheit herauszukommen, etwa dass man sonst den Job verliert.
Die Argumente werden nicht ausgehen.

Dass jetzt gerade alle durchdrehen im politischen Betrieb und ihre totalitäre Seite mit ihrer despotisch-diktatorischen Seite wiedervereinigen, könnte, vielleicht, womöglich, eventuell, ein Zeichen eines Machtvakuums sein oder dessen, was früher eins gewesen wäre und jetzt eher Vakuummacht heißen könnte, die Abwesenheit der zentralen Figur, ob die nun Merkel selbst war oder jemand hinter ihr, sie war jedenfalls die Hauptdarstellerin.

Die Aktionen und Bekundungen der Akteure und Bekunder sind allesamt hysterisch, planlos, auf Macht ausgerichtet und darin nicht einmal besonders gescheit. Die Machtelite soll zusammengehalten werden gegen die Bürger, das ist, was geschieht.

Funktioniert ja auch. Und da das schon alles ist, was funktioniert, kann an der Mutmaßung wieder einmal etwas dran sein.

Eigentlich muss uns das Genre der Superhelden-Filme nicht interessieren, es war schon einmal erledigt, bis die neue Filmtechnik neue Möglichkeiten für die Storys ermöglichte, was nun auch wieder an ein Ende zu kommen scheint. Die Helden sollten eine innere Seite mit inneren Problemen kriegen, um spannender zu werden, so dass die Story wiederum selbstbezogen wurde und ständig neue Neustarts der Reihen erforderlich wurden. Jetzt hat Spiderman die Probleme auszuleben, deren Projektionsfigur er zuvor war. Wenn er jetzt will, dass nicht mehr alle Welt weiß, dass Peter Parker Spiderman ist, warum wechselt er nicht einfach die Identität von Peter Parker?
Die Frage, die uns interessiert, ist: Sind diese ganzen Neustarts zufällige Folge oder wie die Gendergerechtigkeit so ein wokes Ding, um auf den Großen Reset einzustimmen?
Vielleicht rein zufällig, aber dann auch als aufgenommene Stimmung.
Schlimm genug, das wir damit rechnen müssen oder nicht ausschließen können, dass es sich um Propaganda handelt.

Wir haben jetzt also weniger gemeldete Zahlen, wie in den Nachrichten informiert wird; feiertagsbedingt sinken also die Werte. Es wird darauf verwiesen, dass die Zahl eigentlich höher liegen könnte.
Das ist plausibel, aber in einer Lage, die so wäre wie behauptet, wäre die Anschauung primär, nämlich dass es vielen Menschen schlecht geht und immer mehr erkranken, und die Leute würden sich aufregen: verdammte Zahlen, wir sind krank!
Alle würden sich in Sicherheit bringen wollen und Ansteckungen vermeiden. Daraus folgend hätte die Politik die Aufgabe, für die Organisation dieser Vermeidungsstrategien zu sorgen.
Es läuft aber umgekehrt, und so sollte es das nicht.

Kann man überhaupt die gestiegene häusliche Gewalt mit der Coronamaßnahmenpolitik als Schaden gegenrechnen? Der Täter ist ja nicht durch die Politik motiviert oder veranlasst worden, ein gesetzlicher Schuldminderungsgrund ist Zuhausebleiben noch nicht.
Wenn aber alles und immer soziale Ursachen hat und Problemviertel als Auslöser von Kriminalität gelten, dann schon, dann auch hier. Erwartbar war es zumindest und ist nun empirisch bestätigt, so dass eine Politik nicht so tun kann, als ginge es sie nichts an. Der Staat will für Klima und Pandemien zuständig sein, dann eben auch erst recht dafür. Aber da man weiß, was herauskommt, wenn der Staat sich zuständig fühlt, soll er sich doch lieber heraushalten.

Der Bundespräsident dankt der Mehrheit, die meistens ruhig ist. So etwas hat sich vor ihm noch niemand herausgenommen. Und der will eine zweite Amtszeit.

Bei den Protestspaziergängen sieht man ganz normale Menschen, teils sogar aus dem Steuerzahlermilieu, und die werden nun geframt als verfassungsfeindlich. Eine demokratische Regierung wäre bei so was am Ende. War sie auch, und jetzt haben wir das.

Spaßgesellschaft, Desinteresse und Toleranz machen die Gesellschaft nicht lockerer, sondern übernahmeanfällig. Das Moralisieren in der Politik bewirkt nichts anderes als das Aufteilen in Gut und Gegner. Es ist austauschbar, was die Gegner ausmacht. Die Politik wird mit ihnen fertig.

Aber, ohne Häme, nur als Lehre aus der zukünftigen Vergangenheit: das wurde so gewählt. Die kriegen, was sie selbst gewählt haben. Denn wer links wählt, wählt, dass er der gewählten Regierung nicht mehr links genug ist.

Nun gibt es dieseVerschwörungsvermutungen über Annalena Baerbock, dass sie nicht ein Jahr an einer echt englischen was auch immer für Schule verbracht haben kann, wenn sie immer noch so englischt.

Aber das ist nun ausgerechnet nicht unglaubwürdig und kein Widerspruch. Sie sagte irgendwo, das deutsche Recht habe ihr nicht so gelegen und dort hätte sie sich mit den verschiedenen Rechtsauffassungen bekanntgemacht. Da wird sie einfach genauso dahergeschnattert haben wie auf deutsch, und niemand hätte ihr bedeuten können, wie etwas richtigerweise zu formulieren wäre. Selbst wenn die anderen ein Hochenglisch praktiziert haben, hätte es auf sie allenfalls so gewirkt, dass sie in den Glauben geriet, sie wäre genauso und spräche ebenfalls englisch.

Also, es muss nicht alles Schwindel sein.

Irgendwo sagte so ein Sprechendes, den Demonstranten gingen es gar nicht um Corona, wie es schon nicht um Islam gegangen wäre, sondern sie wollten irgendwas mit Gesellschaftsveränderung. Das sollte entlarvend gemeint sein. Solche sind das also. Kontertransformatoren.

Ist auch entlarvend nur eben eine Freudsche Fehlselbstentlarvung. Gesagt ist damit nichts anderes, als dass es bei Corona sich um eine Drohkulisse handelt, ein willkommenes Thema, ein Instrument zur Instrumentalisierung. Sonst würde einem das nicht einfallen. 'Denen geht es doch in Wahrheit um unser dunkles Familiengeheimnis, das es gar nicht gibt und von dem sie schon gar nichts wissen können!'

Da es aber inzwischen so viele sind, die entlarvt würden, fällt es weder auf noch ins Gewicht.

Es wäre zu durchdenken, ob eingeschleuste Gewalttätige auch unter den Polizisten zu finden wären, damit die Demonstranten nicht auf die Idee kommen, die Polizisten als Publikum anzusehen und ihnen als Bürger ohne Uniform entgegenzutreten, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen derart: Wenn Sie Polizist geworden sind, um zu helfen und zu schützen, treffen Sie hier auf Menschen, die aus demselben Grunde hier sind.
Es ist im Interesse der Führung, dass keine Deeskalation geschieht, sondern auf Seiten der Demonstranten schwarze Schafe zum Actionmachen kommen ein paar Aktivisten in Polizeiuniform den Bürgern klarmachen, wie die Macht verteilt ist.

Die Gewaltphantasien der Altlinken können nicht mehr länger warten. Auf cicero.de wird schon beklagt, dass der Staat zu antiautoritär geworden ist.
Sie kommen wieder hervorgekrochen.

Nach der Umstellung der DDR auf Bundesrepublik wollten manche nicht nur nichts mehr von vorher wissen, viele haben die frühere Normalität einfach vergessen, was völlig normal ist. Blickt man nur zurück, erstarrt man leicht zur Salzsäule, man hat mit der neuen Normalität genug zu tun.
Für Westkommunisten änderte ich indes gar nichts, außer dass die Anschauung, wie die real existierende Realität aussieht, weggefallen war. Nach kurzem Schock waren sie wieder da und hatten gelernt, was geht, nämlich einen Systemwechsel zu vollziehen, der als neue Normalität ankommt.
Das ist der Transformationszustand, in dem wir jetzt sein. Die Leute, die meisten, haben mit den Zuständen und Maßnahmen zu tun derart, dass sie irgendwie zurechtkommen wollen. Kapazitäten, um nachzuvollziehen, wie die Entscheidungen zustandekamen, oder gar in Zweifel zu ziehen, haben sie nicht. Die Kraft geht anders schon weg.
Die Transformateure brauchen nur noch Schuldige zu präsentieren, dann ist ihr neues System eingeführt und von selbst stabilisiert.
Die Soziologen hatten Recht. Die Sozialisierung erschafft die Menschen.

Das ist übel. Thüringens Bildungsminister Helmut Ramelowitsch Holter, vormals SED, Moskau, wird in den DLF-Nachrichten zitiert im Zusammenhang mit der Corona-Gentherapie.

'Viele Menschen forderten vom Staat Schutzmaßnahmen, sagte der Politiker der Linken im Deutschlandfunk. Nun sei jeder Einzelne aufgefordert, das Seine dazu beizutragen. Zu DDR-Zeiten seien Impfungen für ihn nie eine Frage gewesen. Nun sei aber das Vertrauen in die Politik verloren gegangen. Durch die vielen Verschwörungstheorien und Querdenker seien die Menschen verwirrt und müde. Holter appellierte an die Eltern, ihre Kinder gegen Corona impfen zu lassen. Impfen sei das Gebot der Stunde. Die Schulen müssten sicherer werden, betonte Holter.'

Ja, im Kapitalismus muss sogar das Vertrauen der Bürger erworben werden, im Sozialismus ist es unter allen gleichverteilt.