Freitag, 14. April 2023
Jodeldiplomatie
Besonders diplomatisch scheint unsere oberste Diplomatin nicht zu sein, wenn sie meint, dem alten gelben Mann eine klare Ansage ins Stammbuch schreiben zu können, dass die Welt eine Eroberung von Taiwan nicht einhellig begrüßen würde. Der Affront dabei ist nicht einmal der Inhalt der Ansage, sondern das Hinausposaunen. Würde der Chef die Ministerin ernstnehmen, würde er um einen Gesichtsverlust fürchten.
Es kann allerdings auch sein, dass es nicht Ungeschicklichkeit ist, sondern Teil der Inszenierung, dass sozusagen unsere Grüne dem Festlandchina abgetrotzt hat, eine klare Haltung zu zeigen, und dass das nicht einmal ein Abtrotzen war, sondern eine genehmigte Flachserei. Am wahrscheinlichsten ist allerdings die Bedeutungslosigkeit. Das wäre auch der beste Fall.

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Donnerstag, 13. April 2023
Gelungener PR-Stunt
Man muss davon ausgehen, dass der Kapitalismus schon überwunden ist.

Etwa auf t-online wird erzählt, amerikanische Konservative-Rechte-Republikaner laufen Stimmung und machen Sturm gegen Brauerei, die mit einem Trans zusammenarbeitet, das ruft die Antitranshetzer auf den Plan und so fort.
Marktwirtschaftlich war es sicher ungeschickt von der Brauerei, einen auf woke machen zu wollen.
Aber die Nummer ist, dass man, also die Infosphäre, wieder ein paar Gegner inszeniert hat. Diese Nachricht ist die Nummer. LQBTQSPD-Hasser schüren Aufwind. Dagegen muss doch was gemacht werden.
Und das Ergebnis ist wie immer, dass Linke mehr Geld kriegen.
Nach der Überwindung des Kapitalismus geht der Kampf erst richtig los.

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Mittwoch, 12. April 2023
Verdiente Abschaltung
Laut den demoskopischen Erhebungen sollen 75 bis 85 Prozent der Deutschen gegen die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke sein. Wenn 15 Prozent doch dafür sind, scheint das dem Wahlergebnis der Grünen zu entsprechen, allerdings hochgerechnet auf alle, nicht nur die Grünenwähler, die tatsächlich zur Wahl gehen.
15 Prozent reichen völlig, weil das die sind, die bei Hofe maßgeblich gestalten.
Aber die 85 Prozent, die gegen die Abschaltung der letzten drei sind, wie fanden die denn die Abschaltung der ersten drei?
Bis auf einige Wenige hatten sie kein Problem damit. Keins, dass groß genug gewesen wäre, sich irgendwie sträubend bemerkbar zu machen.
Ist ja nicht ihre Sache, sondern die des Staates, und der wird schon wissen, sonst ist man, das weiß man doch.
Die Abschaltung hat man sich verdient.

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Dienstag, 11. April 2023
Energieentsorgung
Aktuell sagt Jens Spahn, für das Klima sei der Atomausstieg ungünstig, weil dafür Kohle verbrannt wird, das kann ja als Argument clever sein, mit Klimaschutz zu kommen, weil die Grünen also selbst nicht in sich stimmig sind. Aber diese Argumentationsweise ist schon unterwürfig und unterworfen, und Jens Spahn ist hier nur zufälliges Beispiel, weil er es gerade geäußert hat.
Man hat die herrschende Linie anerkannt. Man sagt „Wir wollen ja alle und sind dafür, nur noch besser“, und damit hat man die Herrschaft akzeptiert.
Wenn die Grünen sodann die Kohle verbieten, wundert man sich, dass man mitgemacht hat.
Richtigerweise müsste der Argumentationsvektor auf die herrschenden Grünen zielen: die nehmen uns die Energieversorgung.
Vielleicht kriegt man das bei der Kanzlerin nicht durch.

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Montag, 10. April 2023
Qualität direkt vom Staat
Gerade ist zu lesen, auf Twitter werden BBC und unsere öffentlich-rechtlichen Rundfünke mit dem Vermerk ''staatlich finanziert'' versehen. Einzelne Sendungen nicht und auch einzelne Journalistengesichter nicht, was noch besser wäre.
Die BBC will das nicht, auch die unsrigen finden das ungehörig.
Dem Staat ist der Rundfunk peinlich oder dem Rundfunk der Staat, ein guter Schritt zur Trennung von Staat und Glaube, eigentlich.
Aber jetzt nehmen wir mal an, die unstaatlichen freien Medien würden auf ihre Produkte, online oder gedruckt, den Vermerk ''nicht staatlich finanziert'' schreiben – wie würde das wirken auf die Konsumenten, die Leser? Als höchst unseriös, außerhalb des Konsenses, da kann ja jeder kommen und da kommt auch jeder. Man würde denken, es bestände eine Pflicht, auf die Unseriosität selbst hinzuweisen. Man guckt lieber weg.
Jedenfalls auf die größere Hälfte bei uns würde das so wirken. Kommt nicht vom Staat, also von einer fremden Macht. Will man nicht, sonst ist man selbst vielleicht auch bald nicht mehr staatlich finanziert.

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Sonntag, 9. April 2023
Kollektivbeichte
Die WeLT hat:
„'Mittlerweile fühlen sich die Leute schuldig, wenn sie zu viel Wasser verbrauchen'
Immer mehr psychische Nöte und Zukunftsängste – es scheint etwas kaputt zu sein im Land. Für alle, die nicht mit sich im Reinen sind, hat das Christentum ein Angebot: die Beichte. Aber fast niemand geht noch hin. Warum ist das so? Und: Tut das einer modernen Gesellschaft wirklich gut?“

Tja, diese frühe Form oder Vorform der Gesprächstherapie hatte zum Zweck, mit sich selbst ins Reine zu kommen, damit man sich besser fühlt, und nicht, sich schlecht zu fühlen, aber das ist die Stelle, wo man der Kirche Geld gibt.
Das Mea Culpa ist der Zwischenschritt zur Eigenverantwortung, zum selbstbestimmten Leben in Verantwortung.
Wenn der Typ hinter dem Fenster das Geschäftliche beherrscht, fühlt sich der Beichtende hinterher noch schlechter.
Das ist so etwa der Zustand der sogenannten modernen Gesellschaft, die kollektivierte Schuld kann nicht gebeichtet werden, weil die persönliche Verantwortung übergangen wird. Man kann nur kultische Handlungen vornehmen mit rituellem Charakter, die keinerlei reale Wirkung haben.
Aber: die Leute fühlen sich wirklich besser und unschuldig, weil nicht verantwortlich. Was sie brauchen, ist, dass sich die anderen noch schlechter fühlen sollen. Man kriegt die Beichte abgenommen von der Gesellschaft, die ihre Schuld für alles eingesteht.

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Samstag, 8. April 2023
Information für unsere Jenaer Leser
Die neue Ausgabe der Seniorenzeitung ist da

Senioren-Akrützel Nr. 42

hier aufmachbar:
https://seniorenakruetzel.blogger.de/

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Verschwörungswechsel
Das Schimpfwort ''rechtsoffen'' gab es schon aus der Corona-Zeit, jetzt ist Ostermarsch, und da hat im Frühstücksradio der eine Vorsitzende der Linkspartei sein Forum und wird danach gefragt, dass das ein Problem wäre, weil da auch welche von der „Basis“ mitgingen und Verschwörungsanhänger.

Wäre es ihm ernst mit Frieden, würde er sagen, na logisch doch, auch Wähler anderer Parteien wollen das, was wir wollen, darum liegen wir ja so richtig. Das sagt er aber nicht, ihm geht es um links.

Und die sogenannten oder selbsternannten, das weiß man nicht, Verschwörungsanhänger waren bis vor Kurzem Verschwörungstheoretiker, wurden dann, weil Theorien überprüft werden können und etwas beinhalten müssen, zu Verschwörungserzählern, erzählt werden kann viel, aber immer welche, die eine nicht existierende Verschwörung ausmachen als Kern des politischen Geschehens. Inzwischen wird die Verschwörung bei ihnen ausgemacht, denn Theoretiker oder Erzähler kann man nicht ausheben.

Man muss informiert bleiben, was gerade die herrschende Hetze ist.

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Freitag, 7. April 2023
Deckkrise
Ein Grund, warum innerhalb der Pseudosphäre die Klimasache funktioniert, liegt erstaunlicherweise im Gegenteil der Anschauung. Man könnte ja denken, alle möchten sich mit dem Klima arrangieren und das Geld nicht denen geben, die von der Warnung leben, sondern es zweckdienlich und entsprechend den zu erwartenden Situationen verwenden.
Aber im ganzen Talkbereich nur Klima, und wenn mal nicht, dann klettern welche auf Schornsteine und kleben sich fest, damit sie interviewt werden dazu, dass zu wenig gegen die menschengemachte Ozeanerwärmung gemacht wird.
Und jetzt stellen wir uns mal bitte vor, es wäre wirklich so wahnsinnig heiß und klimakatastrophal, die Erde glüht und die Sonne steht auf drei Uhr nachmittags, würden wir dann diesen Politikerdarstellern zuhören? Sie stünden mit leeren Händen da, ihre Unfähigkeit wäre offenkundig.
Schwindeln lässt sich leichter mit einer erschwindelten Katastrophe. Angstmachen funktioniert besser als Angst bei tatsächlichen schweren Situationen, in denen man Kompetenz zeigen müsste und in denen Kompetenz verlangt würde. In einer Katastrophe würde niemand Luisa zehn Cent geben.
Das ist der Grund, warum die echten Krisen überdeckt werden von so etwas Angenehmen wie der Klimakrise.

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Donnerstag, 6. April 2023
Arbeitsgemeinschaft
Gewerkschaft und Experten fordern für die Metallindustrie die 4-Tage-Woche, weil dadurch junge Menschen zum Arbeiten animiert werden könnten.
Nun ist Arbeit wirklich eine üble Sache, alle trachten danach, sie zu vermeiden. Da kann man den jungen Menschen nicht verübeln, wenig davon zu wollen, um das Leben im Gleichgewicht zu halten.
Die Frage, auf die es ankommt, ist indes die nach der Produktivität und der Effizienz. Verbessern die Menschen, wer immer das sein soll, die Effektivität der Arbeit, brauchen sie dann weniger zu tun, und welche organisieren die Effektivität. Im besten Falle basiert der Gesellschaftsvertrag auf dieser Arbeitsteilung. Energie braucht man auch.

Danach sieht es bei uns nun gar nicht aus. Solange eine Billion Euro beim Staat versickert, kann man die Arbeitszeit der Produktion nicht noch weiter verringern.
Mit dem Ergebnis, dass gar keiner mehr arbeitet.
Sehr vereinfacht und modellartig beschrieben, aber so ist der Zustand.

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Mittwoch, 5. April 2023
Vernichtungsbetrieb
Wie man sich vielleicht erinnert, wurde Lisa Eckhart einem breiten Publikum bekannt durch einen Cancel-Vorgang, der mit Antisemitismus begründet wurde. Wie man richtig vermutet, war die beanstandete Nummer ein Behandeln von Antisemitismus.
Aber der Punkt hier ist nicht nur, dass hierbei nicht mehr unterschieden wird und dass es keine Rechtsmittel gibt, Schuldfeststellung bei Verdacht. Die Nummer hatte #MeToo zum Anlass, die kabarettistische Figur sagte ans Publikum gerichtet, na, Weinstein, Woody Allen, noch paar jüdische Namen, da kann es mal gegen Juden gehen, was? Also der im Publikum vermutete Antisemitismus wurde angekitzelt, wobei es allem Anschein nach in Österreich da etwas mehr anzukitzeln gibt.
Aber das Skandalöse ist, sie hat hier ein Betriebsgeheimnis von #MeToo ausgeplaudert. Alle Kulturvernichtungsprogramme, und #MeToo ist auch eins, haben den antijüdischen Drang, ob als Zweck oder Nebeneffekt.
Man mache das Gedankenexperiment, Lisa Eckhart hätte gesagt, die toxisch männlich Angemetooten sollen sich nicht als Opfer gerieren wegen ihres jüdischen Namens. Hätte es da eine Aufregung gegeben?
Schwer vorstellbar.
Höchstens da, wo der Kulturbetrieb noch kein Kulturvernichtungsprogramm wäre.

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Dienstag, 4. April 2023
Zustimmungsdiktatur
Manchmal muss man eben auch ganz billige Vorlagen verwenden.

Hier hat Focus eine für uns.

In einer Buchbesprechung heißt es: „Auf Seite 150 lässt der Autor und „Zeit“-Korrespondent Thumann ein Wort fallen, das für deutsche Ohren verstörend klingt. Putin habe Russland zu einer 'Zustimmungsdiktatur'' gemacht. Putins typischer Unterstützer, das sei der 'Sowok':

'Der Homo sovieticus, der die Sowjetunion überlebt hat. Er lebt in der Regel in einer Stadt mittlerer Größe in der russischen Provinz. Arbeitet in der Verwaltung oder in einem ähnlich bürokratisch geführten Betrieb. Sieht viel und ausschließlich Staatsfernsehen. Vom Sofa aus verfolgt der Sowok am Bildschirm in einem Rausch von Revanche und Genugtuung, wie die Minderheit unter die Polizeistiefel gerät.'“

Ach wo, klingt nicht verstörend. So was gibt es inzwischen auch in der Ex-Sowjetunion, warum denn nicht.

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Montag, 3. April 2023
Bruttoinlandsdestrukt
Wenn die Wohnungseigentümer mit dem, was in einem normalen Land als Altersvorsorge recht tauglich wäre, in den Finanznotstand getrieben werden – sie werden nicht insolvent, sie hören nur auf zu besitzen – bleiben wir rechnerisch ein reiches Land, Robert Habeck oder wie immer der dann heißt wird ein hohes Bruttoinlandsprodukt vorweisen können und die Steuern sprudeln. Sie reichen nicht, aber sprudeln. Die Wertvernichtung wird rechnerisch durch Arbeitsleistung erwirtschaftet. Kostet alles Geld, Zwangsgeld, nur dass man nicht herumgeht und den Leuten alles wegnimmt, man zwingt sie zum Kauf von Dienstleistungen, für die sie gar keine Nachfrage hätten.
Wenn sie können.
Wenn nicht, auch. Sie müssen.
Aber das, wofür man normalerweise sein Geld als freier Verbraucher ausgeben würde, ist ja auch weg, die restliche freie Wirtschaft, die auf den ersten Blick mit all der 360-Grad-Energiewende gar nichts zu tun hat, hört auch auf zu arbeiten, und das bei wie gesagt sehr guten Wirtschaftszahlen.
Der Ruin ist lediglich ganz privat. Und der Kanzler kann sagen, wir schaffen das, weil wir es können.

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Sonntag, 2. April 2023
Unappetitlich
Da gibt es einen Werbespot, für die Pro7-Zielgruppe, jedenfalls da gesehen, irgendwas Essbares, in pflanzlicher Variante, vegan, aber eben nicht nur, eine Stimme sagt im Bestelltonfall: Für mich bitte mit Fleisch, mit!

Das ist so ein Alibifleisch; na bitte, man darf Fleisch, keiner kriegt was aufgenötigt oder verboten.

Manipulativ geht es aber erst recht gegen Fleisch, denn: Man isst nicht 'mit Fleisch', man isst ein Schnitzel oder ein Steak oder eine Roulade und das alles in verschiedenen Möglichkeiten, nach Art des Hauses oder der Müllerin, das Fleisch ist geradezu kulinarische Vielfalt. ''Mit Fleisch'', das ist Kaffee mit Koffein, das eigentlich da nicht hingehört.
Bei 'mit Fleisch' kriegt man keinen Appetit, bei 'medium' eher.

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Samstag, 1. April 2023
Weitergezählt
Warum gibt es eigentlich nicht mehr diese Kommunisten wie von Horst Buchholz in Eins, Zwei, Drei gespielt? Also, die könnten doch theoretisch immer noch für alles und genauso sein, praktisch auch.

Die Personen oder ihre Nachfolger gibt es noch, sie tun nur andere Dinge und geben sich etwas anders, machen vielleicht Klima, das geht am besten.

Was wir daran sehen, ist: Es war, ist und bleibt Masche, Getue, Attitüde, manche glauben es eben selbst und andere weniger. Aber die Mode bringt hervor, um was es geht und was die Parolen sind, sie sind so austauschbar wie die Personen. Fanatismus wird immer gebraucht, Fanatiker finden immer was.

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