Dienstag, 21. Juli 2015
Religiöse Reformfähigkeit
Es scheint mittlerweile gestattet zu sein, dem Islam eine Reformation anzuempfehlen, wenn sogleich angeschlossen wird, diese Reformierung müsse vom Islam selbst ausgehen. Vorschläge werden auch gemacht, im Kern geht es darum, dass der Anspruch auf staatlich-politische Herrschaft und Scharia als Normenquelle aufgegeben werden müsse.
Während die EU immer herrschaftsanmaßender wird, soll der Islam, wer immer das sei, sich ins Religiöse zurückziehen.
Möglich ist das durchaus, weil die einzelne Person dazu in der Lage wäre. Natürlich kann man Koran und Hadithen als rein spirituelle Vergleiche benutzen. Das muss nicht gut sein, aber es geht.
Es ist nur ausgeschlossen, dass es mit den islamischen Machthabern geschieht. Und, das ist das Perfide an allen Machtsystemen, Machthaber ist jeder. Auch der ganz unten Stehende ist immer noch mehr wert als die Außenstehenden. Man kann den Islam zur Herrschaft einsetzen, also wird man es tun.
Der Imam, der darauf bestand, dass sich die Erde nicht dreht, hätte einfach sagen können, spirituell ist es so; man selbst ist das Zentrum seines Geistes. Damit hätte er den Chef gemacht, aber einen Machtanspruch aufgegeben, den, im Besitz der Wahrheit zu sein. Und die Mullahs werden sich auch nicht davon abbringen lassen, ihre Gegner als Feinde des Islam behandeln zu dürfen.

Manche fordern, der Islam müsse nun also eine Aufklärungsphase durchlaufen.
In der Renaissance gab es das Bild des freien Christenmenschen. Nicht unbedingt von der Kirche propagiert. Aber auch das müsste erst einmal in einer islamischen Variante auftreten.
Der Ausgang des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit bedeutete, christliche Werte zu verabsolutieren, loszulösen vom göttlichen Bezug.
Das Christentum hat die Aufklärung nicht nur durchlaufen, sondern ausgelöst.

Als Argument für die Reformationsfähigkeit einer Religion wird Luther herangezogen. Nun ging es Luther nicht um Homoehe und Zuwanderung, sondern um die Wiederherstellung des Christentums im ursprünglichen Sinne, um die Rückbesinnung auf Bibel und Jesus.
Das nun gibt es im Islam, eine Strömung zur Wiederherstellung des Islams im ursprünglichen Sinne mit Bezug auf den Religionsstifter und die Seinen.
Es heißt Islamischer Staat.

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Ich warte noch darauf
, dass Stimmen aufkommen und sich mehren, die Verhandlungen mit dem Islamischen Staat befürworten...

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Fragen Sie
den Hodentöter (wie Broder ihn nennt). Steht als Verhandlungsführer bereit.

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'Hodentöter'
erkennt den Islamischen Staat, zurzeit zumindest, nicht als islamisch an.
Hatte eher so an Käßmännerisches gedacht, aber auch im protestantisch-ökologistischen Bereich traut sich noch keiner, Linken dürfte es im Moment auch schwer fallen hier direkt beispringend zu werden.

Ansonsten, Sie sind wirtschaftswissenschaftlich vom Fach?

MFG
Dr. W

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Nicht vom Katheder,
betätige mich als produktionsbegleitender Dienstleister wertschöpfend.

Bestes.

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+1
Hier vielleicht noch ein kleines +1 :
Das Christentum hat die Aufklärung nicht nur durchlaufen, sondern ausgelöst.
Korrekt bleibt, dass der Schreiber dieser Zeilen nie religiöse Bindung gesucht hat, in etwa so wie korrekt bleibt, dass die Reformation inkl. anderer Bemühung das Christentum insofern aufbohren konnte, dass es duozentrisch wurde und als anthropozentrisch [1] und theozentrisch seit Längerem die Vernunft nicht ausschloss.
Sofern nicht schon bei Jesus ("Christus") diesbezüglich angelegt.

HTH + GN
Dr. W

[1]
womöglich in umgekehrter Reihenfolge

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Doch,
denn mann kann für glaubhaft erachten, dass damals die Menschen, die im Dreck gelebt haben, es als Erweckung, Erkenntnis ihrerselbst, empfunden haben zu erfahren, dass sie einen absoluten Wert (Kant) haben, indem Gott sie liebt (Jesus).

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