Samstag, 6. Juni 2020
Faschismus von der schönsten Seite
Deniz Yücel hat einen neuen Spruch, seinen dritten, mit dem er in Verbindung bleiben wird: „Antifa ist Zivilgesellschaft.“
Andersherum ist es nicht dasselbe, hätte auch mehr Sinn; eine demokratische bürgerliche Gesellschaft mit privaten Angelegenheiten und staatsfernen Lebensführungen, mit individueller Verantwortung freier Bürger, das stünde einer Diktatur entgegen, einer linken, rechten, islamischen, grünen, das müsste an Antifaschismus reichen.
Aber das meint er nicht.
Er meint die antimateriellen Faschisten, die sich der Gesellschaft bemächtigen und die dafür bezahlt werden sollen.

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Zivil(dienst)gesellschaft
Dass Deniz Yücel weniger in seinen Ansichten, als in der Behandlung seiner Muttersprache link ist, zeigt sich daran, dass er hier rechts hat, nämlich überholt. Denn wer dem Anschein nach linken Dienst an der Zivilgesellschaft fordert, also Zivildienst bis weit ins Frührentenalter hinein, und das in einem auf Zweigliedrigkeit zusammengezogenen Wortungetüm, wie es unter anderem typisch ist für die von mehr als einer Milliarde Kommunisten gesprochene chinesische Sprache, redet der etwa nicht auf besonders hinterfotzige Art und Weise, also unausgesprochen, einer in unserer Situation völlig kontraindizierten Wiederbewaffnung der (seit kurzem erst stramm friedliebend gewordenen) Bundeswehr das Wort? Um auf dem Stoppelfeld zwischen Frankreich und Polen mit der Putschfähigkeit des deutschen Militarismus zu zündeln (und der Sommer fängt erst an!) hat man einen lupenreinen Zivilgesellschafter umgetauscht - und das ausgerechnet aus der Türkei, wo die Niederschlagung des letzten Putsches bis heute nicht abgeschlossen ist? Da müssen sich die Politiker doch mindestens die Frage gefallen lassen, ob das mal nicht etwas voreilig war.

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