Sonntag, 27. Februar 2022
Bewertung nach heutigem Kenntnisstand
tagesschauder, 12:18h
Die Sache mit der bedrohlichen Nato-Erweiterung ist nun gerade kein überzeugendes Argument, eine Verteidigungsnotwendigkeit Russlands anzunehmen, es sei denn, man hält die Nato für ein Imperium, das es auf Eroberung auch russischer Territorien abgesehen hat. Darauf deutet nun gar nichts hin, schon gar nicht tatsächliche Fähigkeiten. Wenn die Ukraine in Nato und EU wäre, was hieße das für Russland? Nichts, außer dass es an ein Land grenzte, das sich einer Idiotenunion angeschlossen hätte. Die Russen in der Ukraine müssten mit Deppinnensternchen reden und Bananenkrümmungen einhalten, jedes politische Problem mündet darin, dass Linke mehr Geld kriegen.
Wäre das ein Kriegsgrund?
Kaum. Wir haben eine Menge Fehler und Dummheiten begangen im Umgang mit Russland, aber einen Kriegsgrund geliefert haben wir nicht.
So der heutige Kenntnisstand.
Wäre das ein Kriegsgrund?
Kaum. Wir haben eine Menge Fehler und Dummheiten begangen im Umgang mit Russland, aber einen Kriegsgrund geliefert haben wir nicht.
So der heutige Kenntnisstand.
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gert cok,
Sonntag, 27. Februar 2022, 13:46
Das ist richtig.
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dagobert555,
Sonntag, 27. Februar 2022, 14:53
EU und NATO
... sind nicht das Gleiche. EU lohnt sich finanziell für die gekauften Ländereien. Dem Baltikum wurde gleich der Euro übergestülpt, nun gibt es kein Entrinnen mehr. Bananen kommen nun nur noch aus Quotenländern. Ein Beitritt zur NATO ist dagegen nichts als klug für die Balten. In diesen Ländern gibt es eine eingewanderte russische Minderheit, die jeden Tag um Hilfe rufen könnte. Putin dürfte die NATO nicht herausfordern. Gemäß Frau Wagenknecht ist die ukrainische Armee auch nicht so unbedeutend.
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libkon,
Sonntag, 27. Februar 2022, 16:15
"Wenn die Ukraine in Nato und EU wäre, was hieße das für Russland?"
Was wäre, wenn die Russen einige Raketen auf Kuba stationieren würden, direkt vor der Haustür der USA? Moment mal, das hatten wir ja schon einmal. Nannte sich Kuba-Krise. Hätte beinahe zum Krieg geführt. Die USA mochten diese Bedrohung so nahe an ihrer Grenze (Florida) absolut nicht. Und heute? Mal angenommen: NATO, also die USA, wäre(n) direkt in der Ukraine und damit direkt an der Grenze zu Russland - mit ihren Raketen -.
Watt nu? Fragt da nicht nur der Berliner.
Watt nu? Fragt da nicht nur der Berliner.
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dr. w,
Montag, 28. Februar 2022, 08:12
+1
Es geht da m.E. weniger um die mögliche Stationierung von militärischen Einheiten in der Ukraine, die wohl schon so lange auf der "Speisekarte" von EU und NATO steht, sondern um den kulturellen Einfluss, der völkisch sozusagen vom Kreml befürchtet wird, wenn bspw. in russischer Sprache, von Russen auch, aus der Ukraine heraus gegen Russland, auch mit den "bewährten" Mitteln bestimmter "neulinker" und doch "kapitalistischer" Kräfte agitiert wird.
Aus diesseitiger Sicht sieht sich Putin in einer Art Kulturkrieg, den er mit milit. Mitteln abzuwehren (!) sucht, Russland sieht "den Westen" als Aggressor, es gibt dazu weitergehende Analysen, auch aus dem Hause Ischinger.
Aus diesseitiger Sicht sieht sich Putin in einer Art Kulturkrieg, den er mit milit. Mitteln abzuwehren (!) sucht, Russland sieht "den Westen" als Aggressor, es gibt dazu weitergehende Analysen, auch aus dem Hause Ischinger.
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dagobert555,
Montag, 28. Februar 2022, 10:09
Auf Kuba
... haben die Amerikaner allerdings erstaunlich wenig gemacht. Es gab ein Embargo und eine Kriegsdrohung. Putin hat nicht gedroht, sondern ist gleich einmarschiert. Mexiko wird mit Geld bei Laune gehalten. Trump ist gegen Mexiko vorgegangen wegen Billigimporten. Auch in Venezuela und Nicaragua gab es Kommunisten in Amerika.
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dr. w,
Montag, 28. Februar 2022, 10:52
+1
Es gab seinerzeit die Erklärung von "DEFCON-3" und diese (geheime) Zusicherung :
--> https://en.wikipedia.org/wiki/Cuban_Missile_Crisis#Crisis_ends
--
KA, ob derart - realpolitisch - die heutigen Baerboecke sozusagen realpolitisch einlenken könnten.
MFG
WB
--> https://en.wikipedia.org/wiki/Cuban_Missile_Crisis#Crisis_ends
--
KA, ob derart - realpolitisch - die heutigen Baerboecke sozusagen realpolitisch einlenken könnten.
MFG
WB
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mun-2,
Sonntag, 27. Februar 2022, 16:39
Was ein guter Kriegsgrund ist,
bestimmt der Angreifer!
Auf russischer Seite hört man da verschiedene Einlassungen.
Das offizielle Anliegen ist es wohl, den Bürgerkrieg in der Ukraine mit russischen "Friedenstruppen" beenden zu wollen.
Putin hat aber auch schon verkündet, dass er die Ukraine "entnazifizieren" muss. Was immer das heißt.
Darüber hinaus sei die Ukraine ohnehin nur ein Teil Russlands, die aufgrund fehlerhafter Verhandlungen in der Geschichte unabhängig geworden ist.
Auf der anderen Seite, da fühlen die Russen oder nur Putins Umfeld, Genaues erfährt man nicht, sich vom "Westen" im Zuge der Wiedervereinigung und der NATO-Ostererweiterung betrogen. Zusagen wurden vom Westen nicht eingehalten.
Sich hintergangen zu fühlen oder mit einer Friedensmission einen Bürgerkrieg beenden zu wollen, ist traditionell immer ein guter Grund für den Angreifer.
Insgesamt gesehen ist es für eine Atommacht wie Russland beängstigend wirr, was da so offiziell verkündet wird.
Auf russischer Seite hört man da verschiedene Einlassungen.
Das offizielle Anliegen ist es wohl, den Bürgerkrieg in der Ukraine mit russischen "Friedenstruppen" beenden zu wollen.
Putin hat aber auch schon verkündet, dass er die Ukraine "entnazifizieren" muss. Was immer das heißt.
Darüber hinaus sei die Ukraine ohnehin nur ein Teil Russlands, die aufgrund fehlerhafter Verhandlungen in der Geschichte unabhängig geworden ist.
Auf der anderen Seite, da fühlen die Russen oder nur Putins Umfeld, Genaues erfährt man nicht, sich vom "Westen" im Zuge der Wiedervereinigung und der NATO-Ostererweiterung betrogen. Zusagen wurden vom Westen nicht eingehalten.
Sich hintergangen zu fühlen oder mit einer Friedensmission einen Bürgerkrieg beenden zu wollen, ist traditionell immer ein guter Grund für den Angreifer.
Insgesamt gesehen ist es für eine Atommacht wie Russland beängstigend wirr, was da so offiziell verkündet wird.
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dr. w,
Montag, 28. Februar 2022, 08:03
#
Insgesamt gesehen ist es für eine Atommacht wie Russland beängstigend wirr, was da so offiziell verkündet wird.Russland argumentiert, dass ukrainische Kräfte gegen (nur von Russland anerkannte) staatliche Einheiten, die sich zum Russentum bekennen und in der Ukraine seit einigen Jahren existieren, eine Art Terrorkrieg durchführen; die Urheber dieser Maßnahmen werden von Russland "faschistisch" genannt, es gilt aus dieser Sicht (mit begrenzten milit. Aktionen, vs. "Krieg") zu "entnazifzieren".
(Folgerichtig ist derartige Sicht schon, angeschlossen werden muss sich ihr natürlich nicht.)
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dr. w,
Montag, 28. Februar 2022, 07:56
-1
Es darf angenommen werden, dass die Ukraine der EU und der NATO beitritt, was würde dies dann für Russland bedeuten, würde derartige Erweiterung, die Ukraine wird von nicht wenigen dem Russentum zugeordnet, dann an der Grenze aufhören?
--
Insofern lohnt es sich sich in Putin (et alii) hineinzudenken, dies ist möglich, einigen gelingt es zumindest, weil erkenbar an Interessen gebundene Rationalität vorliegt.
(Nicht gemeint ist so, dass diesseitig derartige Sichten unterstützt werden.)
Streng abraten würde der Schreiber dieser Zeilen dem "Westen" von weiterer Eskalation, es sind nun "Muskeln" gezeigt worden, von weiteren Maßnahmen ist aber abzusehen, insbes. von der (völlig destruktiven) Ankündigung Teile der russischen Führung irgendwelchen Tribunalen zuzuführen.
Das wäre das Anstreben eines "Lose-Lose" und "Loser"-Verhalten, sozusagen das Gegenteil von Realpolitik.
Nicht übersehen werden sollte auch, dass Russland (insbes. auch aus eigener Sicht) milit. Operationen in der Ukraine vornimmt, ein Eroberungskrieg sieht idT anders aus.
--
Insofern lohnt es sich sich in Putin (et alii) hineinzudenken, dies ist möglich, einigen gelingt es zumindest, weil erkenbar an Interessen gebundene Rationalität vorliegt.
(Nicht gemeint ist so, dass diesseitig derartige Sichten unterstützt werden.)
Streng abraten würde der Schreiber dieser Zeilen dem "Westen" von weiterer Eskalation, es sind nun "Muskeln" gezeigt worden, von weiteren Maßnahmen ist aber abzusehen, insbes. von der (völlig destruktiven) Ankündigung Teile der russischen Führung irgendwelchen Tribunalen zuzuführen.
Das wäre das Anstreben eines "Lose-Lose" und "Loser"-Verhalten, sozusagen das Gegenteil von Realpolitik.
Nicht übersehen werden sollte auch, dass Russland (insbes. auch aus eigener Sicht) milit. Operationen in der Ukraine vornimmt, ein Eroberungskrieg sieht idT anders aus.
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libkon,
Montag, 28. Februar 2022, 15:05
Es ist für mich köstlich, lieber Dr. W.,
immer Ihre klugen Anmerkungen zu verfolgen. Und dann noch Ihre Abkürzungen, wie idT (soll wohl in der Tat lauten). Sehr gut. Wie überhaupt die Kommentatoren gut zum Chef-Schauderer Zeller passen. Klein, aber fein.
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dr. w,
Donnerstag, 3. März 2022, 11:38
+1
Sicherlich ist der Schreibär dieser Zeilen vor bereits vielen Jahren hier nicht gänzlich ohne Grund aufmerksam geworden, die (an sich : geteilte) Humorarbeit unterscheidet sich allerdings ein wenig, der andere ist Künstler und kann zeichnen, geeignetes audiovisuelles Material bereit stellen u.s.w. - während Dr. W eher der "Waldorf-Statler-Linie" zuzuordnen sein könnte.
(Oder "Dick und Doof", Dr. W wäre dann "Dick".)
(Oder "Dick und Doof", Dr. W wäre dann "Dick".)
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brettenbacher,
Montag, 28. Februar 2022, 15:38
Haus des westlichen Seins
Als der Warschauer Pakt sichaufgelöst hatte, schauten wir nach der Nato, wie oder was oder überhaupt ob sie noch sei.
Und sie war noch. Als ob nichts gewesen sei.
Nein, ein Imperium ist sie nicht. Sie ist nun das das Haus des westlichen Seins.
Bewaffneter war ein Kulturkampf nie.
Und sie war noch. Als ob nichts gewesen sei.
Nein, ein Imperium ist sie nicht. Sie ist nun das das Haus des westlichen Seins.
Bewaffneter war ein Kulturkampf nie.
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dr. w,
Mittwoch, 2. März 2022, 10:43
#
Einige wären erst einmal an der Beantwortung dieser Fragen interessiert :
1.) Ist die Ukraine (wörtlich die Grenze von irgendwas meinend) russisch?
2.) Ist die beschädigte oder gelenkte Demokratie ("Demokratie") in Russland besser oder schlechter als die ähnliche in der Ukraine?
3.) Gab es in den letzten Jahren die behaupteten Übergriffe gegen sozusagen russlandtreue Russen in der Ukraine und von ukrainischer Seite - und falls ja, wie viele, waren sie "systematisch"?
4.) Könnten jetzt noch (feste, verbindliche, hier müsste letztlich auch "Smart Joe" ran) Zusicherungen von ukrainischer und insbes, von "westlicher" Seite diese, äh, russischen Operationen, die aus russischer Sicht, die offiziöse Sicht ist gemeint, keinen Krieg darstellen sollen, beenden, könnte sich auf neue Grenzen geeinigt werden, dann ganz verbindlich und sozusagen noch zeitnah den Sack zumachend? (Dr. W glaubt nicht mehr "so ganz" daran, fragt aber. Verhandlungen realpolitischer Art sind eigentlich nie schlecht, wenn nicht ganz klar ist, wer die böse und wer die gute Seite ist. Ansonsten sind sie meist schlecht.)
Mit freundlichen Grüßen
Dr. W (der halt mehr realpolitisch denkt, peterscholllatourartig sozusagen, hier auch keine eigenen Interessen hat, (anders als andere) kein "Stakeholder" ist, abgesehen von der Vermeidung eines größeren Krieges, dann schon - nun nicht mehr nach der Suche nach einem Kriegsgrund ist, nachdem es bereits zu klaren militärischen Operationen gekommen ist)
1.) Ist die Ukraine (wörtlich die Grenze von irgendwas meinend) russisch?
2.) Ist die beschädigte oder gelenkte Demokratie ("Demokratie") in Russland besser oder schlechter als die ähnliche in der Ukraine?
3.) Gab es in den letzten Jahren die behaupteten Übergriffe gegen sozusagen russlandtreue Russen in der Ukraine und von ukrainischer Seite - und falls ja, wie viele, waren sie "systematisch"?
4.) Könnten jetzt noch (feste, verbindliche, hier müsste letztlich auch "Smart Joe" ran) Zusicherungen von ukrainischer und insbes, von "westlicher" Seite diese, äh, russischen Operationen, die aus russischer Sicht, die offiziöse Sicht ist gemeint, keinen Krieg darstellen sollen, beenden, könnte sich auf neue Grenzen geeinigt werden, dann ganz verbindlich und sozusagen noch zeitnah den Sack zumachend? (Dr. W glaubt nicht mehr "so ganz" daran, fragt aber. Verhandlungen realpolitischer Art sind eigentlich nie schlecht, wenn nicht ganz klar ist, wer die böse und wer die gute Seite ist. Ansonsten sind sie meist schlecht.)
Mit freundlichen Grüßen
Dr. W (der halt mehr realpolitisch denkt, peterscholllatourartig sozusagen, hier auch keine eigenen Interessen hat, (anders als andere) kein "Stakeholder" ist, abgesehen von der Vermeidung eines größeren Krieges, dann schon - nun nicht mehr nach der Suche nach einem Kriegsgrund ist, nachdem es bereits zu klaren militärischen Operationen gekommen ist)
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