Mittwoch, 14. Juni 2017
Traum von Islam
Da gibt es Bemühungen innerhalb des Islams um eine Reform, bei der das, was Mohammed als Staatsmann gesagt und gemacht hat, vom Religiösen abgetrennt werden soll, eben um das Religiöse zu retten. Der politische Islam könnte so, ohne vom Glauben abzufallen, auf den Haufen der Geschichte.
Diese Bemühungen sind ernsthaft und unterstützenswert, sie würden im Erfolgsfalle dahin führen, dass der Islam eine spirituelle und persönliche Angelegenheit würde, Stoizismus für Schlichtere, und vom Staatlichen getrennt. Passenderweise würde der Islam damit friedlich.
Eintausendfünfhundert Jahre zu spät, aber besser als nie.

Das wäre tatsächlich der Traum vom Islam.
Der ist nur mit den herrschenden Funktionären und islamischen Staaten nicht zu machen; sie müssten ihre Macht aufgeben. Der Imam müsste anfangen nachzudenken. Der Familienpatriarch müsste seine Stellung aufgeben und sich eine Arbeit suchen. Es gibt einfach kein Interesse daran, einen solchen Islam zu leben, der keine Herrschaft über andere übergibt. Das einzige Interesse wäre die Integration in die westliche demokratische Gesellschaft, also eher was für die Frauen, wenn sie denn gelassen werden und über ausreichende Selbstschätzung verfügen.

Soll heißen: Seien wir skeptisch bezüglich den Erfolgsaussichten, aber unterstützen wir diese Bemühungen. Lassen wir uns nicht vormachen, es gäbe den toleranten gemäßigten religiösen Islam bereits in nennenswerter Formierung.
Diese religiösreformatorische Strömung zwingt nämlich auch Grüne und SPD zum Bekenntnis, die ganze Zeit den politischen Islamismus zu unterstützen.

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