Sonntag, 27. Mai 2018
Jugendwahn
Gestern war das, Henryk M. Broder auf einer Lesung mit Gespräch im Schloss Ettersburg bei Weimar, an die zweihundert Zuschauer im vollbesetzten Saal. Nach einer Stunde steht ein Pärchen auf und strebt mit Worten des Protestes zum Ausgang, der junge Mann erklärt, so jetzt werde der Altersdurchschnitt im Publikum steigen, es sind ja hier nur Alte.
So war es ja auch. Normale Leute, Deutsche, bunt und vielfältig genug, keineswegs die homogene Ethnie aus der Phantasie der Sozialforscher, wie die glauben, was die kritische Masse wolle oder wonach sie sich zurücksehne, weil sie die Pluralität nicht aushalte und besonders in der DDR die Demokratie nicht gelernt habe – Abschweifung, so was war heute früh der Propagandablock im Deutschlandfunk.
Das mit dem Alter hat gestimmt, das waren die beiden einzigen Jüngeren.
Da können wir aber froh sein über die Alterung der Gesellschaft und darüber, dass es so wenig junge Deutsche gibt. Wären die statt der zwei zehn oder zwanzig gewesen, hätten sie die Veranstaltung gesprengt. So mussten sie selber gehen.

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