Samstag, 21. November 2020
Ausweitung der Milieuzone
Grünenchef Habeck wird zitiert, „wir müssen 'raus aus dem Milieu“, so zu verstehen, dass man sich nicht immer nur gegenseitig erzählt, was man schon weiß, sondern auch außerhalb dieses Echoraums, der nicht so heißen darf, Zuspruch und Wählerstimmen generiert.

Das ist eine richtige Erkenntnis, aber eine falsche Vorstellung.

Schon ganz richtig gedacht; wenn man gewinnen und herrschen will und dies durch Wahlen erreichen will, braucht man neue Wähler, und implizit ist erkannt, dass bisher ein Milieu besteht, innerhalb dessen man sich bewegt. Die folgerichtige Erkenntnis, dass man nur die Innenansicht kennt und dass es sich bei denen, die man für die Gesellschaft hält, nur um ein Segment handelt, stünde an, wird aber nicht erreicht.

Die falsche Vorstellung ist nämlich, man könnte das Milieu ausdehnen auf die angrenzenden, sozusagen andere Gruppen vereinnahmen. So ähnlich, wie es bei Gerhard Schröder mit der SPD funktioniert hat. Der aber kam nicht mit Ideologie an, sondern mit dem Bild des Machers jenseits der Ideologie. Die Grünen müssten dazu das Ideologische aufgeben, quasi das Milieu auflösen, um mit allgemeiner Nettigkeit Wahlen zu gewinnen, das ist eine Absurdität.

Was allerdings gehen kann, ist, dass dies vorgetäuscht wird. Ja, dann hat man ein paar nützliche Wähler für den Übergang mobilisiert.

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