Freitag, 20. Januar 2023
Verschachtelter Schwindel
Dass das Geschreie ''Kulturelle Aneignung!'' Oberquatsch ist, liegt so sehr offen, dass man darüber gar nicht redet. Eine elegante Art, die Debatte zu vermeiden. Nichts ist dagegen zu sagen, mit Federschmuck und Kimono Blues zu spielen. Aber wie immer geht es um das Schreien, nicht um das Geschriene.

Doch hier gibt es noch etwas, einen Grund, warum es gerade darum gehen soll, warum gerade kulturelle Aneignung etwas Schlechtes und emotional negativ Besetztes sein soll, und das ist diesmal nicht, selber zu tun, dessen man andere bezichtigt.
Kulturelle Aneignung, wie immer man das nennen wollte, wäre das, was eine Einwanderungsgesellschaft verlangt. Von den Eingewanderten wäre zu verlangen, sich zu assimilieren, kulturell anzupassen. Und zwar an die freie pluralistische Gesellschaft, was keine Verleugnung der Individualität bedeutet.
So, und jetzt stellen wir uns mal vor, das wäre die Migrationspolitik. Große Güte.
Geschützt werden aber wieder nicht die Ankömmlinge, sondern die Machthaber aus der politischen Kaste, und nicht vor dem Unmut der einen oder anderen, sondern vor der freien pluralistischen Gesellschaft. Diese Prämisse ist aufzugeben, und man wird sie los, indem man sie verschweigt und vernebelt.
Es ist kulturelle Enteignung.

... link (3 Kommentare)   ... comment