Dienstag, 31. Januar 2023
Dekultivierung
Vor nur 25 Jahren setzte Gerhard Schröder an, die Landtagswahl zu gewinnen, um Kanzlerkandidat zu werden, als solcher gab er das Bild desjenigen ab, der die langweilige Kohl-Ära nicht nur beenden, sondern auch mental überwinden würde. Er hatte die Idee, einen Kulturminister einzusetzen. Oh, Kultur kommt ins Bundeskabinett. Das wollte man. Er hatte auch einen Kultivierten parat, der eine Kulturkarriere statt Partei- und Politkarriere aufzuweisen hatte, einen, der lesen konnte.
Es konnte also nur besser werden.

25 Jahre später wurde Claudia Roth Kulturministerin, das genaue Gegenteil. Nur Politik, Partei, Proporz. Was sie schon angerichtet hat, ist bekannt.
Das ist irreparabel. Man kann nicht wieder mit einem wie dem ersten Kulturmenschen ankommen und hoffen, die Kultur würde damit gefördert. Es gibt gar keine nichtstaatliche Kultur mehr. Der Kulturbetrieb ist durchverstaatlicht.

Claudia Roth ist Folge dessen und treibende Weiterwirkung, dass nicht die Politik kultiviert wurde, sondern die Kultur politisiert.

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