Montag, 13. Februar 2023
Staatstheater
Ein Ballettdirektor schmiert einer Zeitungskritikerin Hundedreck ins Gesicht. Warum würde so etwas in einem normalen Land nicht vorkommen? Weil in einem normalen Land der Mann danach erledigt wäre. Absolut durch. Alle wüssten das, darum würde es niemand tun.

Das Aussagekräftige zu dem Zustand, wo wir uns befinden, ist die Reaktion der Staatsoper Hannover nach diesem Vorkommnis, sie hat, zitiert nach Perlentaucher, sich bei der Kritikerin entschuldigt, versichert in ihrer Pressemitteilung aber auch, ''ein offener Ort des respektvollen Miteinanders und Austausche'' zu sein. Und: ''Wir sind der Meinung, dass nun Ruhe und Sorgfalt geboten sind. Wir werden die arbeitsrechtlichen Schritte gegenüber Ballettdirektor Marco Goecke prüfen, gemeinsam beraten und dann in dieser internen Personalsache agieren.''

Arbeitsrechtliche Schritte prüfen. So sieht es aus, Aber das Krassere ist die Bekundung, ein offener Ort des Austauschs und respektvollen Umgangs zu sein. Nachdem gerade gezeigt wurde, dass der Ort das nicht ist.
Dieser Wirklichkeitsverlust ist schon nicht mehr verlogen. Er ist Folge und Selbstverstärkung der substanzlosen Moralrhetorik.
Hätte der Ballettdirektor ''kleine Paschas'' gesagt oder ''Rassismus der Grünen'', wäre mehr los.

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