Sonntag, 11. Juni 2017
Journalistischer Generationenkonflikt
Es ist zu hören, dass von Journalisten häufig zu hören ist, sie sehen als journalistischen Wert gar nicht mehr den Abstand zum Thema, sondern den Dienst an der guten Sache, die Werbung für die gute Meinung.
Das ist nicht nur unprofessionell und eigentlich unjournalistisch, sondern korrupt, aus einem gern übersehenen Grund: Das, was gut für die Sache ist, ist ganz ganz zufällig zufällig auch das, was für den Journalisten gut ist.
Schlecht wäre, was anderes zu meinen – vorgeblich schlecht für die Sache und zum Nutzen der Schlechten, aber ohne lange Dienstwege schlecht für den Journalisten.

Diese Unterscheidung treffen die Journalisten schon nicht mehr, sie haben nie gelernt zu differenzieren. Differenzieren kommt nur vor im Zusammenhang von „wir müssen“, also zerreden, weil es gut für die Sache ist und ansonsten schlecht für den beteiligten Journalisten wäre. Das Problem haben die anderen zu sein, man selbst muss Konformität demonstrieren, weil man sonst nicht weiterkommt. Kein Journalist ist noch in der Lage, sich selbst als Problem auszuhalten, das er dann nämlich wäre, wenn er in einen Verdacht geriete.
Die jetzt in Mode gekommenen Selbstbeileidsbekundungen wegen abgekriegter Hasskritik dienen dem Zweck, den Effekt nicht vorhandenen Journalismusses schauspielerisch darzustellen.
Dies ist ein Generationenproblem. Die jetzige Journalistengeneration ist so herangezogen, sie kann nicht mehr umlernen.
Und eine andere haben wir nicht.

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Jein. Journalisten haben noch nie was anderes getan, als die öffentliche Meinung nachzuplappern. So wie die meisten Menschen, zu allen Zeiten, in allen Kulturen - demokratischen, faschistischen, islamischen ... the list goes on. Man will halt gut dastehen.

Es kommt also einzig darauf an, was sie nachplappern.

Sieht es danach aus, dass wir es noch miterleben werden, dass sie wieder was Gescheites nachplappern? Zugegeben: eher nicht.

Bis wir diese Frage jedoch endgültig beantworten können, schlage ich vor, sich mit youtube-Videos der gestrigen 28 "March against Sharia"-Demonstrationen in den USA und heute in Manchester "Gays against Sharia - UK against Hate" moralisch über Wasser zu halten.

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Na ja,
manche wollten die öffentliche Meinung gestalten, andere wollten was anderes als die Hauptmeinung verbreiten oder was sie dafür hielten. Das war noch Vielfalt.

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