Montag, 13. Dezember 2021
Angestellter oder Boss
Es hat fast selbstverständlich dazugehört, bisher, dass ein Bundeskanzler oder Ministerpräsident oder Bundespräsident sich als solcher aller Bürger bezeichnet hat, um zu betonen, nicht nur Dienstleister der Wähler sein zu wollen, sondern auch derjenigen, die ihn nicht gewählt haben. Bürgernähe sollte dies bedeuten.
Indes ist ein Bundeskanzler nicht Kanzler aller Deutschen, sondern Kanzler der Bundesrepublik. Ein Ministerpräsident ist nicht der Präsident seines Volkes, sondern der Minister, staatsrechtlich gesehen. Die Betonung, für alle Bürger zu arbeiten, ergibt sich aus dem Amtseid.
Es kommt eben darauf an, ob sich der Regierungs- oder Staatschef selbst als Dienstleister sieht oder als Boss. Ein Kanzler auch der Ungeimpften sieht sich nur so, wenn er sich als deren Boss versteht.

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Es wäre ja schlimm, täte sich Olaf Scholz als Kanzler nur der Richtigen [TM] bezeichnen; auffällig sein (bereits mehrfach) angekündigtes Überschreiten "roter Linien", denkbarerweise will er seine Amtszeit mit Notverordnungen durchziehen, "durchregieren" auf dieser Basis.
Dann wird es sicherlich bundesdeutsch schön.

(In den Siebzigern, zu RAF- und anderem Terrorismus seinerzeit, war die BRD betont rechtsstaatlich, auch weil damals noch viele lebten, die mitbekommen haben, wie die Weimarer Republik auch durch Not(stands)verordnungen sozusagen zermahlen worden ist.)

MFG
Dr. W

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