Freitag, 17. Februar 2017
Das Demaskierende am Populismusvorwurf
Manchmal wird noch für nötig gehalten zu begründen, was an Populismus jetzt so verwerflich sein soll. Weil das Vereinfacher sind, weil damit die Dummen angezogen werden. Da muss gar nicht das Wort Populismus fallen, Vereinfachung ist schon schlimm, die fischt bei den Einfachen. Jüngst, zufällig sich ergebendes Beispiel, schreibt Zeit-online über Roland Tichy. Das könnte ja Pegida oder AfD lesen.
Das ist die argumentative Struktur.
Sie sagt etwas über diejenigen, die sie verwenden, und sonst nichts.
Diese Leute können sich nicht vorstellen, dass man etwas schreibt, weil man es für richtig hält, sie sind nicht in der Lage zu akzeptieren, dass Parteien etwas anderes tun als Wähler zu generieren, deshalb darf es nicht andersherum laufen, dass nämlich Wähler von den Parteien genug haben und eine neue gründen, so wie das von der Verfassung gedacht wäre. Genausowenig dürfen sich Leute von der Presse angewidert abwenden, die sind dann aufgehetzt. Denkende Personen kommen in diesem Weltbild nicht vor, nur solche, die Gedankengut verbreiten.

Das Verabscheuungswürdige daran ist, dass das nicht nur schlechter Journalismus oder schlechte Politik ist, sondern an die Stelle des demokratischen Forums getreten ist. Das Volk kommt nur als Wählermasse vor, nicht als Gemeinschaft denkender mündiger freier Bürger.
Wer von Populismus redet, zeigt seine Verachtung für das Volk.

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