Mittwoch, 9. Mai 2018
Nur ein Nebengedanke
Eine Überlegung ohne aktuellen Anlass. Die Größe des Gehirns allein bedeutet nicht hohe Intelligenz. Wale und Elefanten haben tierisch was drauf, sind aber weniger schlau als Affen, im Durchschnitt. Neandertaler hatten ein größeres Gehirn, wir wissen nicht genau, ob sie daraus einen Intelligenzvorteil hätten. Worauf es ankommt, sind die Gehirnwindungen sowie das Verhältnis der Hirngröße zur Körpermasse. Deshalb kommen Mäuse mit einem Maushirn aus.
Männer haben etwas mehr Hirnvolumen als Frauen, aber auch mehr körperliches, durchschnittlich.
Nun sind wir, die Menschen, in den letzten hundert Jahren um eine Haupteslänge gewachsen. Auf alten Fotos sehen die Menschen aus, als hätten sie größere Köpfe, schaut man heutige Menschen in der Gesamtansicht an, ist der Kopf empörend klein. Der Kopf ist nämlich gleichgroß geblieben.
-- Kann es sein, dass wir deshalb blöder werden?
Asiaten sind im Durchschnitt kleiner und intelligenter, eine Korrelation zwischen Kopf-Körper-Verhältnis und Intelligenz besteht also.
Auch eine Kausalität?
Damit müssen die Überlegungen beendet werden, denn wir werden nichts darüber erfahren. Die Wissenschaft, die der Sache nachgehen könnte, wird es nicht tun. So was forscht man nicht.
Die akademische Wissenschaft ist auch körperbezogen.

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Wer kann als "blöd" bezeichnet werden?
Der Begriff "blöd" oder "Blödheit" ist nicht gut definiert, er ist wahrscheinlich auch nicht eindeutig definierbar. Der frühere (nicht schöne) medizinische Begriff "Verblödung" wurde mit der eleganten Diagnose Demenz ersetzt. Dabei sprechen wir nur von erworbenen Defiziten. Blödheit oder Schwachsinn wurden und werden aber auch für angeborene Intelligenzdefekte verwendet.

"Kann es sein, dass wir deshalb blöder werden?" .... werden wir wirklich blöder?

Ich beschäftige mich zufälligerweise als Neurologe u.a. mit der Neuroplastizität, also mit den versteckten Ressourcen des Nervensystems. Es ist nicht anzunehmen, dass sich in den vergangenen 100 Jahren an der Anatomie des Gehirns viel geändert hat. Trotzdem ist das Gehirn des heutigen Menschen wesentlich leistungsfähiger, weil schon immer vorhandene, aber früher nicht benützte Verbindungen in der Hirnrinde und vor allem in dem unmittelbar darunter liegenden Gewebe, aktiviert wurden. Dabei spielt auch das Alter des Gehirntrainings eine Rolle. Je jünger, desto besser.

Man sagt, ein Schulkind nimmt heute auf dem Schulweg an einem Tag mehr Informationen auf als Goethe auf einer Reise von Weimar nach Rom.

Sich (z.B. politisch) blöd zu verhalten (was auch immer das heißen soll) bedeutet also noch lange nicht, dass die Hirnleistung tatsächlich beeinträchtigt ist. Abgesehen davon, dass (auch in der Politik) Intelligenz und Bösartigkeit durchaus gekoppelt auftreten können.

Es wird auch oft suggeriert, das Volk wäre für komplexe Fragen zu blöd, eine Volksabstimmung z.B. eignete sich also nicht immer für große Entscheidungen. (Siehe Brexit).

Ich glaube, Herr Zeller, an so was haben Sie erst recht nicht gedacht. Aber in der Tat, nach manchen Wahlergebnissen fragt man sich nach dem gesunden Menschenverstand.

"Die Wissenschaft, die der Sache nachgehen könnte, wird es nicht tun." ... Da haben Sie recht.

Oder, ich habe Ihren heutigen Artikel komplett missverstanden. Wäre ganz schön blöd ...

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Das Schulkind
ist vielleicht mehr Eindrücken ausgesetzt, aber ob es mehr Informationen verarbeitet als Goethe, kann zumindest nicht anhand der Produktion von Gedichten festgestellt werden.

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Nein, natürlich nicht!
Weder an der Zahl der Gedichte, noch an der unübertrefflichen Qualität/Inhalt.

Nichtsdestotrotz, auch Eindrücke sind Informationen, die bewußt oder unbewußt Ressourcen verbrauchen, Ressourcen, die vorhanden sind und genutzt werden. Und das Gehirn ist wahrscheinlich noch lange nicht am Limit.

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Meiner Meinung nach wird die Frage nach der Intelligenz überbewertet bzw. falsch gedeutet. Laut Statistik haben Westeuropäer einen durchschnittlich um 15-20 Punkte höheren IQ als Afrikaner.

Wenn ich nun erlebe, mit welcher Raffinesse hunderttausende Nordafrikaner in unser Land einfallen, unser hochentwickeltes System und seine intelligenzmäßig überlegene Bevölkerung geschickt vorführen und sehr wahrscheinlich bald zerstören werden, dann zeigt sich doch, wie unbedeutend hohe Intelligenz offenbar ist und dass Erfolg und Lebensfähigkeit von ganz anderen Faktoren viel stärker bestimmt werden, als es eine hohe IQ-Zahl vorgibt.

Wer irgendwann/irgendwo mal auf der Karriere-Leiter gekrabbelt ist, weiß sicherlich, wovon ich spreche.

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#1
Janz jenau, sogenannte IQ-Tests, die die sogenannte Intelligenz messen, sind vor ca. 100 Jahren erfunden worden, sie meinen irgendwie die Klugheit, die Schlauheit, die Verständigkeit & die Weisheit, aber sie sind und bleiben Kultur-Befähigungstests, die kulturell gebunden (!) sind und sagen außer dem, dass so partiell vererbt werden kann, wenig aus.

Sie sind wissenschaftstauglich.
Mehr ist nicht los.

MFG
Dr. W

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+1
Ein ganz wichtiger Gedankengang, womöglich: ein bahnbrechender!

Das mit der grundsätzlich geringeren Prächtigkeit der Weibchen ist übrigens schon Darwin aufgefallen, im modernen Menschen, dessen Leibesfülle immer mehr zu einer ungünstigeren Leib-Kopf-Gehirn-Ratio zu führen scheint, könnte diese Entwicklung kulminieren.
Sofern es eine Entwicklung ist, natürlich nur.

Womöglich ist aber auch der Kopf ein wenig gewachsen und damit auch die beherbergte zentrale CPU.

Zudem müsste es so sein, dass die hier gemeinte CPU ohnehin nie ausgelastet war, so dass ein Mehr an Input, wie es das Web nun einmal bietet, sozusagen: zwangsweise, hier kompensieren müsste,
sofern hier die gemeinte Entwicklung vorliegt, natürlich nur.

--
Persönlich gehaltene Anmerkung: Nach dem Verlust von Körpergewicht oder positiv konnotiert Abbau von Fett, 40 Kilo sind abgebaut worden, ist Dr. W jedenfalls wieder vglw. fit, auch intellektuell-kognitiv.
Zwischendurch sah es diesbezüglich allerdings auch nicht schlecht aus, abär vielleicht täuscht der rein subjektive Eindruck.

MFG + schöne Mittwoche,
Dr. W

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