Dienstag, 5. Oktober 2021
Pseudokausalitäten
Unter den unsäglich blöden Formulierungen in der Presse ist die aus dem Wahlkampf über die Gegenpartei, sie habe 'im Osten an die Wut angedockt', so ziemlich die mittelbescheuertste.

Diese Metaphern sind inzwischen nur noch ein Zeichen für Leere. Sie sollen nach was klingen, sind aber nichts.

Wie zum Teufel soll man an Wut andocken? Ist das im ganzen Osten überall die gleiche Wut oder sind das verschiedene Wüte? Woran hat die SPD angedockt, an die Selbstgefälligkeit?

Das ist die Presse, die vorgibt, Fakten zu bieten. Aber auch solche Sachen wie 'Profil schärfen' oder dass die Kandidaten 'in den Endspurt gehen' oder 'auf die Zielgerade einschwenken', sind Vermeidungsformulierungen. So was schreibt man, wenn man nichts sagen will.

Es sind nicht nur Stilfragen. Ja, es ist ganz schlechter Journalismus, aber die Politiker übernehmen die Denkstrukturen. Und man könnte gar keine alternativen Fakten mehr anbringen, denn dazu müsste man sich auf diese Ebene begeben, wo die vorgetäuschten Versatzstücke herumstehen. Wie sollte man eine Gegendarstellung schreiben dazu, dass an Wut angedockt worden wäre?
Nicht möglich.

Und dann kann eben wie heute im Frühstücksradio Trittin ankommen mit der Forderung, Deutschland müsse auf den 1,5-Grad-Pfad gebracht werden.
Was?
Egal, man kann nichts dagegenhaben. Weil man es nicht kann.
Und dafür muss er eben Außenminister werden oder was.

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Wutbürger?
Ist das Neusprech, linkes Mediengeschwurbel oder nur ein hippes Schlagwort? Die "Wutbürger" waren gegen den Neubau des Stuttgarter Bahnhofs. Das alte Wort für Wutbürger war Gegner. Zum Beispiel Startbahngegner in Frankfurt. Statt "Kritik" sagt man "Hassrede", wobei vor allem die Regierenden das Wort gerne verwenden, um Gegner zum Schweigen zu bringen.

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Aja, klar, Sie hatten es bereits, das ist "Neusprech", das Gefühl (vs. die Ratio) wird so adressiert.

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Vergleiche auch mit Aussagen des Wahlkampf-Armin, der gelegentlich doch aus sich heraus gehen konnte, u.a. mit 'Die AfD trägt Hass in die deutschen Parlamente' + 'Die AfD muss aus deutschen Parlamenten verschwinden' + 'Wie bekämpfen die AfD, bis zum Ende.'

Bei derartiger Substanzlosigkeit können sich eigentlich nur Sparschweine "gut mitgenommen fühlen" (Neusprech).

Aber es scheint bundesdeutsch so zu funktionieren.

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Pardon,
ist dieses leere Gerede (Substanzlosigkeit) mit dem Leerwort 'Neusprech' verwandt oder gar verschwägert? Vieles von dem, was uns hier nicht selten den 'Tagesschauder' über den Rücken jagt, genügt mir, um im Bilde zu bleiben. Ich erspare mir allerdings den DLF oder andere Propagandaorgane TV/Presse, um meinen Blutdruck zu schonen.

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Substanzlosigkeit ist etwas anderes als sog. Neusprech, Neusprech meint an die Emotio appellierende sprachliche Regelung, dazu gehören u.a. Euphemismen (Beispiel "weitgehend friedliche Demonstration" für partiell gewaltsame Demonstration mit vielen körperlich verletzten Polizisten) oder Gesetze, die Namen tragen, wie sie primär psychologisch verwendet werden, irgendwelche "Gute Maßnahmen-Gesetze" sind gemeint, auch konnotierte, emotional aufgeladene Ausdrücke, oder die Ausweitung des Begriffs des Rechtsextremismus auf Kritiker, die nicht der Regierungsmeinung folgen.
Der Genderismus und die "Buntheitsideologie" sind groß im Kommen, da wird sich eine ganz neue Sprache ergeben, bei der medial-politischen Führungskaste hauptsächlich, die Menge wird nicht folgen, weil sie auch teils gar nicht folgen kann, gar nicht derart Neusprech lernen kann.

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