Mittwoch, 13. Oktober 2021
Wo die Schönheit liegt
Da gab es vor dreißig Jahren einen Doppelkurzfilm, der eine war der erste Hauptrollenauftritt von Katja Riemann, in dem anderen ging es darum, dass ein Mann plötzlich den titelgebenden schönsten Busen der Welt hat, der Arzt weigert sich, den wegzuoperieren, alle finden den so geil.
So weit, so ausgedacht, die Maskenbildner oder Busenbildner haben auch beste Arbeit geleistet bei der Modellierung. Aber eins konnten sie doch nicht erschaffen: eine weibliche Brust.
Die Brüste sind am Mann, und das ist jenseits des Fetischismus nicht sexy. Schön ist die Frau mit den schönen Brüsten.
Mehrere Schriftsteller des letzten Jahrhunderts brachten Geschichten mit Geschlechterverkehrungen, man verwandelte sich nicht in einen Käfer, sondern das andere Geschlecht und erlebte in dieser Versuchsanordnung neue Perspektiven, so was.

Literarisch und filmisch ist es okay, die Geschlechterrollen zu hinterfragen und zu verkehren und all das.
Bei wem es zum Literaten nicht reicht, der macht Politik, und da kommt das Machtmittel dazu, womit die Politik illegitim wird. Der Film muss nicht mit Macht durchgesetzt werden, die Politik schon, und damit ist sie eigentlich gar keine Politik mehr, sondern Unsinn ohne die literarische Qualität und damit ohne jegliche Berechtigung.

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+1
Direkt ins Künstlerische übernommene politische Agitation kann keine Kunst sein, sondern bleibt politische Agitation, ohne Kunst.

Dies war womöglich die dankenswerterweise in diesem kleinen Essay beigebrachte Quintessenz, der sich Dr. Webbaer gerne anschließt, im tautologischen Sinne, Dr. Webbaer führte hier einmal tautologisch zurück, den dankenswerterweise bereit gestellten Text.

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Insofern ist Kunst immer nur dann gegeben, wenn eigene künstlerische Leistung vorliegt, wenn gerne auch sozusagen durchgeknallte Meinung oder Einsicht bereit gestellt wird und wenn übliche Bezugsrahmen zumindest gelegentlich verlassen werden.

Kunst mag politisch sein, sie muss aber wie eben beschrieben Eigenleistung beibringen, um nicht nur politisch zu sein und Kunst sein zu können, denn Politik [1] ist im gemeinten Sinne keine Kunst.

MFG
WB

[1]
Politik entstand als der hier gemeinte Hominide (Dr. W mag insbesondere auch Tierdarstellungen des hiesigen werten Inhaltegebers, der Hamster ist sein persönliches Ideal, sozusagen) sein Nomadensein sukzessive aufgegeben hat, sesshaft geworden ist, sich auf Landwirtschaft und Tierhaltung zu konzentrieren begann, so dass dann in größerem Konglomerat, dann Stadt genannt, in der Stadt steckt die Polis oder andersherum, besondere Verhaltensweisen notwendig geworden sind, auch die Aufgabenverteilung, auch das Ständewesen sind so entstanden, so dass dann sozusagen sehr viel politisch geworden ist, auch Machtverhältnisse meinend, Herrschaftsverhältnisse und regelmäßig gemeinsam vorzunehmende Veranstaltung entstanden sind, gerne dann auch im sozusagen standardisierten Religiösen, aber auch anderswo und an vielen anderen Stellen.
(Wobei stets Vieles unpolitisch blieb, korrekt!)

MFG
Dr. W

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