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Mittwoch, 15. November 2017
Gesundheitsvorsorge im totalitären Subsystem
tagesschauder, 10:19h
Historische Systemvergleiche stimmen selten, weil zum System jeweils noch mehr gehört als das, was man gerade vergleicht, so dass manches Relevante ausgeblendet wird.
Aber auf persönlicher Ebene sind es nur graduelle Unterschiede, etwa bei der Frage: Wie weit mache ich mit?
Auch wenn sich viele die Frage gar nicht erst stellen, das ist die entscheidende, und sie tritt nur in einem totalitären System in den Vordergrund.
Da nämlich ist die Frage „Mache ich beim Stürmer mit?“ nur graduell verschieden von „Mache ich bei der taz mit?“
Und es geht noch subtiler in die Selbstrechtfertigungen. Man versetze sich in die Lage etwa eines Karikaturisten, der ein Angebot vom Stürmer bekommt. Na Moment, das Angebot lautet, du brauchst keineswegs die bekannten antisemitischen Karikaturen zu machen, du kannst zeichnen, was du willst, wir sind offen. Das klingt jetzt erst einmal sehr hypothetisch, so war der Stürmer doch gar nicht -- ja, weil er es nicht nötig hatte. Aber so läuft es, es ist nicht abwegig, sich das konkret mit dem Stürmer vorzustellen. Und dann sagt man sich: „Na gut, ich kann einen Kontrast setzen, ich bin nicht nur nicht übel, sondern kann sogar den Antisemitismus satirisch hoppnehmen, es wäre falsch, das Angebot auszuschlagen.“ Oder man sagt opportunistisch: „Ich muss nehmen, was ich kriege, ich bin Dienstleister“, oder: „auf keinen Fall, ich würde den Stürmer unterstützen.“
Im Falle des Stürmers würden viele zum letzteren neigen, besonders wenn es eine abstrakte Entscheidung ist.
Aber wenn es zum Beispiel um eine gut besuchte Internetzeitung geht und Präsenz die harte Währung im Geschäft ist, wo man sich ins eigene Fleisch schneidet und es gar nichts bewirkt, wenn man die Mitarbeit einstellt, soll man es dann trotzdem machen?
Da es wie gesagt nur in totalitären Systemen und Subsystemen vorkommt, dass man vor einer solchen Frage steht, sollte man wohl, wenn man es mit dem Totalitarismus nicht so hat, hygienisch entscheiden.
Aber auf persönlicher Ebene sind es nur graduelle Unterschiede, etwa bei der Frage: Wie weit mache ich mit?
Auch wenn sich viele die Frage gar nicht erst stellen, das ist die entscheidende, und sie tritt nur in einem totalitären System in den Vordergrund.
Da nämlich ist die Frage „Mache ich beim Stürmer mit?“ nur graduell verschieden von „Mache ich bei der taz mit?“
Und es geht noch subtiler in die Selbstrechtfertigungen. Man versetze sich in die Lage etwa eines Karikaturisten, der ein Angebot vom Stürmer bekommt. Na Moment, das Angebot lautet, du brauchst keineswegs die bekannten antisemitischen Karikaturen zu machen, du kannst zeichnen, was du willst, wir sind offen. Das klingt jetzt erst einmal sehr hypothetisch, so war der Stürmer doch gar nicht -- ja, weil er es nicht nötig hatte. Aber so läuft es, es ist nicht abwegig, sich das konkret mit dem Stürmer vorzustellen. Und dann sagt man sich: „Na gut, ich kann einen Kontrast setzen, ich bin nicht nur nicht übel, sondern kann sogar den Antisemitismus satirisch hoppnehmen, es wäre falsch, das Angebot auszuschlagen.“ Oder man sagt opportunistisch: „Ich muss nehmen, was ich kriege, ich bin Dienstleister“, oder: „auf keinen Fall, ich würde den Stürmer unterstützen.“
Im Falle des Stürmers würden viele zum letzteren neigen, besonders wenn es eine abstrakte Entscheidung ist.
Aber wenn es zum Beispiel um eine gut besuchte Internetzeitung geht und Präsenz die harte Währung im Geschäft ist, wo man sich ins eigene Fleisch schneidet und es gar nichts bewirkt, wenn man die Mitarbeit einstellt, soll man es dann trotzdem machen?
Da es wie gesagt nur in totalitären Systemen und Subsystemen vorkommt, dass man vor einer solchen Frage steht, sollte man wohl, wenn man es mit dem Totalitarismus nicht so hat, hygienisch entscheiden.
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