Dienstag, 14. November 2017
Die Medienkanzlerin
Man könnte sich doch eigentlich wundern, wieso die Kanzlerin, die prinzipienlos auf Energiewende geschwenkt ist, in der Bevölkerungspolitik unbeirrt weitermacht.

Das Merkelmodell wird zumeist als Machtmaschine beschrieben, zutreffend gewiss, wobei ihre Politikwechsel so interpretiert werden, als würde sie sich dem Zeitgeist anpassen. Dies trifft nicht so ganz zu, denn dabei wird übersehen, dass es die Medien selbst sind, die dieses Bild zeichnen. Kanzler Schröder galt als der telegene, Merkel die Kontrastpolitikerin dazu. Doch nur, weil sie keine mitreißende Art hat, heißt das nicht, dass sie nicht auf die Medienmacher einwirkt, nur eben nicht auf dem Bildschirm.
Sie hätte die Energiewende wegen Fukushima eingeleitet, so ist das Narrativ. Wir sollten nicht vergessen, dass sie es wegen der Wahl in Baden-Württemberg gemacht hat. Verkündet hat das am Wahlabend Westerwelle. Sie hat sich also gar nicht gewendet, sondern der Medienmeinung angepasst, nicht etwa dem Volkswillen.

So auch nun. Der Medienwille ist immer noch „Wir sind kein Volk!“ Das ist es, was Merkel praktiziert.

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