Samstag, 21. Februar 2015
Geschriebene Sprache
Heute ein Beispiel aus der Reihe „Schreiben wie sprechen“, aus tagesspiegel.de, dort vielleicht nur noch für kurze Zeit:

„Die Stipendiaten Stipendiaten der Deutschen Akademie in Rom stellen im Berliner Martin-Gropius-Bau ihre Arbeiten vor.“

Manche sagen auch: Müsste Stipendiatenstipendiaten nicht zusammengeschrieben werden?

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Stipendiatenstipendiaten
Ein Wort erscheint und tritt in Kraft,
sein Sinn jedoch bleibt schleierhaft.
(Aus Heinz Erhards Gedicht über das Eichhorn)

Komisch; kurz bevor ich hier reinguckte, war ich bei FreieWelt.net. Die haben in ihrem Spruch des Tages einen verwirrlichen Wortdreher.

»Nie soll die liebende Rolle die Mutter einer Schmeichlerin bei ihren Kindern spielen, sondern sie so früh als möglich an das, was die Grundlage jeder Tugend ist, an Mäßigung und Bezähmung der sinnlichen Begierden gewöhnen.«
(Theano Pythagoras)

Theano soll antiken Quellen zufolge die Gattin des Philosophen Pythagoras gewesen sein. Wie mag sie ihn bezirzt haben? Vielleicht mit ihrem rechtwinkligen Dreieck? Wir werden es wohl nie erfahren.

MfG
Hans

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Etymologisch
gingen hier 'die Stipendieren' wohl nicht, denn das wären die Zahlenden, 'die Stipendiatierenden' könnte dagegen gehen.
Dazu hat man sich wohl aber noch nicht getraut,
MFG
Dr. W

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Lateinisch
Von lat. stipare, Verb, "füllen, stopfen".

Ist dann die gefüllte Weihnachtsgans ein Stipendiat? Oder Stipendiatin?

MfG
Hans

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Ginge
Richtung 'stipare' und 'pendere', korrekt, die 'Weihnachtsgans' könnte ein Stipendiat sein,
MFG
Dr. W (der in der Etymologie die ausschlaggebende Alternative sieht, statt sich von Sozialfroschern beraten zu lassen, wie dieses oder jenes Wort aus ihrer Sicht heute zu verstehen wäre, oft: tendenziös und politische Nachricht implizierend - sich Linguisten oder insbesondere: "Linguisten" [1] zu unterwerfen, wäre ein Tiefpunkt gesellschaftlichen Seins, an Begriffen oder Wörtern ist in altvorderer Zeit sozusagen bis zum Geht-Nicht-Mehr gefeilt worden, hier könnte oder müsste man sich anhängen)

[1]
K-Probe: 'Im Deutschen gibt es kein generisches Maskulinum und die „generische“ Verwendung maskuliner Formen bringt keinen praktischen Vorteil mit sich.' (Quelle)

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Linguisten, Feministen, Islamisten ...
... alles Schädlinge.

Damals, als die Feministen und -innen noch zeitlich in weiter Ferne waren, da gab es ein einfaches Rezept. Das generische Maskulinum im Singular und das generische Femininum im Plural. Mit dem Auftauchen der Suffragetten im englischen Sprachraum zu Anfang des 20. Jahrhunderts sollte sich daran auch nichts ändern. Sie bevorzugten übrigens den Term Suffragist. "The suffragist" war weder maskulin noch feminin.

Seit der Wende zum 21. Jahrhundert scheint es, als müssten diverse Frauen, Fraumänner, Mannfrauen und oft zuvorderst Männer die alte praktische Regel brechen. Der Feminismus grassiert, häufig getragen von MännerInnen (siehe Quelle: geschrieben von einem Anatol Stefanowitsch), die unbedingt Stolpersteine in ansonsten flüssig lesbare Texte einbringen wollen.

Von wegen "generische" Verwendung maskuliner Formen brächte keinen Vorteil mit sich. Gerade die Verwendung von Generika, maskulin wie feminin, bringt eine deutliche Vereinfachung in die Sprache. Deswegen hat man sich ja damals darauf festgelegt. Ein englischsprachiger Zeitgenosse würde sich an den Kopf fassen, ob der unsinnigen Versuche das Deutsch noch weiter zu verkomplizieren.

Diese Sprachverhunzer sind eine Plage. Wo liegt eigentlich zurzeit der Höchstwert in der Geschlechterzahl? In meiner Kindheit und lange danach waren es nur deren zwei. Zwischenzeitlich las ich etwas von über 50. Wenn die irgendwann alle auf ihren eigenen Artikeln bestehen ... aber das ist vielleicht eine Frage an das 22. Jahrhundert.

MfG
Hans

PS.: Wenn es Krankenschwestern gibt; müsste es dann nicht auch Krankenschwesterinnen geben?
PPS.: Wodka ist im Russischen feminin. Es sollte eigentlich die Wodka heißen.

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Stefanowitsch
gilt hier allerdings auch als Strafe für nicht Begangenes, real existierender Bundesdeutscher,
schwierig, Hans,
Sie sind doch Nazi, oder?
Was rattten Sie an dbzgl. bundesdeutsche Bezüge betreffend und deren Abwehr?

MFG
Dr. W

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Rattten?
Ja, ich bin Nazi. Meschpoke und Ratte bin ich auch. Dunkeldeutscher mit diffusen Ängsten. Eine Schande für Deutschland, ohne jeden Zweifel. Und das Allerschlimmste, ich gebe es offen zu, bisweilen trage ich Nadelstreifen.

Was ich rattten soll, weiß ich indes nicht zu sagen. Es schreiben und reden schon so viele, sicherlich berufenere Köpfe als ich, gegen die Schmierfinken und Dummschwätzer im Lande an. Doch gegen Dummheit kämpfen bekanntlich selbst die Götter vergebens. Vor allem, wenn sie bereits institutionalisiert ist.

Andererseits: Die alten Römer nannten Rutenbündel, in denen an einem Ende ein Beil steckte, Fascis. Die einzelne Rute ist schwach und zerbrechlich, das Bündel hingegen fast unzerstörbar. Soll heißen, zusammen sind wir stark. Die xxGIDAs sind wachstumsfähig und vermehren sich jetzt schon in der so genannten westlichen Welt. Und wie man sieht, machen sie unsere "Eliten" so nervös, dass die ohne jede Scham die freiheitlich-demokratische Grundordnung verraten.

MfG
Hans

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Das mit der politischen Einrodung
stimmte also?

MFG
Dr. W

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Schublade
Es stimmt. Ich trage gelegentlich Nadelstreifen. Obschon ich sportliche Karos bevorzuge, und ohne Schlips. Politisch bin ich Freidenker, stehe über Konventionen und Ideologien. Aus religiöser Sicht bin ich ein fundamentalistischer Atheist, der hin und wieder Schnittmengen mit diversen Religionen entdeckt. Wenn Sie also einen Gleichgesinnten suchen, stehe ich nur bedingt zur Verfügung.

MfG
Hans

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'Freidenker'
klingt schon besser, könnte sogar Richtung Liberalismus gehen, wobei dieser aber eine Ideologie wäre...

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Sie
... sind dran, Herr oder Frau Dr. W. Wo darf man Sie denn einordnen?

MfG
Hans

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@ Hans :
Als liberal,
MFG
Dr. W

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Generika
können durchaus krampflösend wirken. Müssen nur richtig eingenommen werden ...

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Wer
mit Polin-K oder Po-Link unterschreibt, muss besonders vorsichtig sein, unabhängig von den Generischen Genera, oder?

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Was
irgendwie das Bild von Zäpfchen ins Gedächtnis ruft. Aber von Zäpfchen soll es auch Generika geben.

Hmpf :-D
Hans

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Alle Jahre wieder
@dr.w: Hatten wir doch in 2013 schon; ist aber immer noch nicht an der richtigen Stelle getrennt ...

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Pol-Ink
ginge noch.

MFG
Dr. W (PS: dessen Langzeitgedächtnis nicht nur zuletzt, auf Grund gewisser "Festplatte-Voll"-Effekte zu leiden hatte, gerne repetitorisch noch einmal beizuhelfen versuchen)

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Na also - geht doch
Der Körperteil spielt hier nur beim "schwäbischen Gruß" an politisch Korrekte aller Art eine Rolle.

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