Donnerstag, 6. Januar 2022
War Narziss ein Narzisst?
Der Narziss aus dem Mythos war in sein Spiegelbild verliebt, wir können annehmen, dass seine Liebe echt war. Er war sich selbst damit genug.
Unsere derzeitigen Narzissten, die Politikerdarsteller, sind infantil-narzisstisch. Sie brauchen eine Bestätigung von einer höheren Instanz. Da sie das Volk verachten, geht es ihnen nicht mal mehr um Wahlergebnisse, zumal die wenigsten ein Wahlmandat besitzen. Sie handeln wie auf Anweisung einer höheren Macht, aber es ist wohl eher so, dass sie alle besonders stark im Konsens denken und sich hervortun wollen durch besonders harte Konformität. Wie ein Soldat, der im Gleichschritt besonders stark aufstampft.
Ihre narzisstische Kränkung besteht darum nicht darin, unbeliebt zu sein, sondern nicht genug präsent zu sein.
Wir haben Narziss Unrecht getan.

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Narzisstische Störung
Wer an einer narzisstischen (Persönlichkeits-) Störung leidet, ist unabänderlich narzisstisch. Der Narzisst tritt großspurig auf und verachtet seine Mitmenschen sehr offen. Er nimmt üblicherweise kein Blatt vor den Mund. Freunde hat er keine.
In den Medien wird der Begriff allerdings nur als Beleidigung gebraucht, ähnlich wie Rassist, Populist, Schwurbler ...
Trump hatte viel zu viele Freunde und "Follower", um auch nur näherungsweise ein Narzisst zu sein. Es waren seine Freunde, die für ihn das Kapitol stürmten.
Bei Drosten und Montgomery kann man typisch narzisstisches Verhalten sehen. Es ist aber wohl Ausdruck ihrer Macht. Ihre Anhänger sind Opportunisten. Drosten hat aber auch Freunde. Beide sind keine echten Narzissten.

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